Alexander Zverev hat sich mit seiner Leistung gegen
Brandon Nakashima wohl endgültig zum Favoriten auf den Finaleinzug in der unteren Tableau-Hälfte der
US Open 2024 gemacht.
Chris Eubanks ist ein sehr guter Tennisprofi, immer noch auf der Tour
aktiv, im vergangenen Jahr Sieger bei den Mallorca Open. Eubanks ist
aber ein noch viel besserer TV-Experte, auf eine Stufe zu stellen mit
Darren Cahill (gleichzeitig Coach von Jannik Sinner) und Brad Gilbert,
der ja bei Coco Gauff in der Box sitzt. Die große Stärke von Eubanks
besteht darin, die Stärken und Schwächen seiner aktuellen Konkurrenten
so zu beschreiben, dass dies wirklich jeder nachvollziehen kann.
Was
dann aber wieder Hoffnung macht: Auch ein Experte wie Chris Eubanks
kann irren. Denn er hatte prognostiziert, dass Brandon Nakashima das
Zeug hätte, gegen Alexander Zverev zu gewinnen.
Vielleicht hat
Eubanks seine Vorhersage ja auf den bisherigen Turnierverlauf gestützt.
Da hatte Nakashima zum Auftakt
Holger Rune geschlagen und in Runde drei
dann
Lorenzo Musetti. Bei genauerem Hinsehen war es freilich auch so,
dass Rune unterirdisch schlecht gespielt und Musetti ein 4:0 im vierten
Satz gerade lachhaft aus der Hand gegeben hat.
Zverev ein Muster an Konstanz
In Wahrheit ist es natürlich
so, dass Brandon Nakashima gegen Alexander Zverev nur dann gewinnen
kann, wenn sich der Deutsche selbst schlägt. Im ersten Satz am
Sonntagnachmittag im vollgepackten Louis Armstrong Stadium gab sich
Zverev dahingehend auch alle Mühe. Und hätte fast doch noch ein Comeback
geschafft. Danach gab es eine Lehrstunde in Sachen Stabilität von der
Grundlinie und Effektivität beim Aufschlag. Und fitter schien Zverev
auch zu sein - obwohl die Temperaturen bei weitem nicht mehr so
unangenehm hoch sind wie zu Beginn der ersten Woche.
Nein, Zverev hat die allerbesten Aussichten, nach Roland Garros auch
in New York City das Endsiel zu erreichen. Vier Jahre nach dem Drama
gegen
Dominic Thiem. In der unteren Tableau-Hälfte muss er niemanden
fürchten, aus der oberen vielleicht schon, aber noch sind für Jannik
Sinner oder Daniil Medvedev ja ein paar Hürden zu nehmen.
Fritz präferiert das Armstrong Stadium
Auf
die leichte Schulter wird Zverev das Match gegen
Taylor Fritz natürlich
nicht nehmen, zu frisch sind die Erinnerungen an das bittere Aus in
Wimbledon. Für eine gelungene Revanche sprechen am Dienstag auch die
äußeren Umstände: Denn es wird natürlich im Ashe Stadium gespielt. Und
dort fühlt sich Taylor Fritz eigenen Angaben nach deutlich weniger wohl
als im Armstrong.