Angelique Kerber beendet nach den Olympischen Spielen ihre ruhmreiche Tennis-Karriere. Die großen Erfolge der Kielerin liegen schon einige Jahre zurück - ein Überblick über die Meilensteine ihrer Karriere.
PROFI-DEBÜT
Im Mai 2003 spielt Kerber in Berlin im Alter von 15
Jahren ihr erstes Match als Profi und besiegt in der ersten Quali-Runde
die spätere Wimbledonsiegerin Marion Bartoli (Frankreich). Bis sie im
belgischen Hasselt als Qualifikantin erstmals im Hauptfeld eines
WTA Turniers steht, soll es noch mehr als drei Jahre dauern. Im Mai 2007
steigt sie erstmals in die Top 100 der Weltrangliste auf.
AUFSTIEG IN DIE WELTSPITZE
Kerber
dringt 2011 bei den
US Open als Nummer 92 der Welt erstmals in das
Halbfinale eines
Grand Slam-Turniers vor. Wenige Monate später gewinnt
sie in Paris ihr erstes WTA Turnier und etabliert sich in der
Weltspitze. Auf einen Major-Titel muss sie aber noch rund dreieinhalb
Jahre warten.
DER ERSTE GRAND SLAM-TITEL
Im Januar 2016 muss
Kerber in Melbourne bereits in Runde eins gegen die Japanerin Misaki
Doi einen Matchball abwehren, dann aber steigert sie sich
kontinuierlich. Im Endspiel setzt sie sich gegen die Weltranglistenerste
Serena Williams (USA) durch und gewinnt ihren ersten Grand Slam-Titel.
"In diesen zwei Wochen hat sich alles geändert", sagt Kerber im
Anschluss. Am Morgen nach dem Triumph löst sie Wettschulden ein und
badet im Yarra River.
Kerber ist in der besten Form ihres Lebens. Bei den Olympischen
Spielen in Rio de Janeiro stößt sie bis ins Finale vor, verliert aber
überraschend gegen die Puerto-Ricanerin Monica Puig. "Das ist natürlich
nicht die Medaille, die ich mir gewünscht habe", sagt die geschlagene
Kielerin.
US OPEN-TITEL UND NUMMER EINS DER WELT
Der
Höhepunkt folgt im September 2016. Durch ihren erstmaligen Finaleinzug
in New York und der Halbfinalniederlage von Serena Williams ist klar,
dass Kerber nach den US Open als zweite Deutsche nach Steffi Graf zur
Nummer eins der Welt aufsteigen wird. Das Endspiel gewinnt sie gegen die
Tschechin Karolina Pliskova und holt ihren zweiten Major-Titel.
DER WIMBLEDON-TRIUMPH
Für
Kerber wird ein Traum wahr. Beim prestigeträchtigsten Turnier der Welt
schlägt sie erneut Serena Williams im Endspiel, mit 30 Jahren setzt sie
sich die Krone des Rasenklassikers auf. "Als ich ein kleines Kind war,
wollte ich Wimbledon gewinnen. Ich bin überglücklich", sagt Kerber
damals. Es soll ihr letzter Grand Slam-Titel bleiben.
DAS COMEBACK
Die
Geburt von Töchterchen Liana im Februar 2023 verändert Kerbers Leben.
Ans Aufhören denkt sie zunächst aber nicht. "Die Liebe zum Tennis ist
meine größte Motivation", betont die Kielerin, die im Januar beim United
Cup in Sydney ihr Comeback feiert. An die Erfolge früherer Tage kann
sie nicht mehr anknüpfen. In Melbourne, Paris und London setzt es
Erstrundenniederlagen. Vor den Olympischen Spielen kündigt sie dann ihr
Karriereende an.