Emma Raducanu beginnt ihre Kampagne bei den
Cincinnati Open mit einem Freilos – und könnte in Runde zwei auf ihre Landsfrau und frühere Doppelpartnerin Katie Boulter treffen. Diese muss sich zuvor gegen die gefährliche Serbin Olga Danilovic behaupten. Für Raducanu ist es der nächste Schritt in einer Phase des Umbruchs – mit neuem Trainer und frischem Schwung.
Mit Francisco Roig hat sie sich einen namhaften Coach an die Seite geholt. Der Spanier war jahrelang Teil des Erfolgsteams von Rafael Nadal und arbeitete eng mit dessen Onkel Toni zusammen. Roig bringt Erfahrung auf höchstem Niveau mit – genau das, was Raducanu derzeit sucht.
Seit März hatte sie inoffiziell mit Mark Petchey zusammengearbeitet, dem früheren Trainer von Andy Murray. Er half, technische Schwächen zu beseitigen und ihr Spiel ganzheitlicher zu gestalten. Doch Petcheys TV-Verpflichtungen bei Tennis Channel und ESPN lassen eine langfristige Zusammenarbeit fraglich erscheinen. Roig hingegen ist fest bis Jahresende an Bord.
„Ich will gegen die Besten bestehen“
„Es läuft wirklich gut“, sagte Raducanu über die ersten Tage mit Roig. „Wir haben in London schon etwas gearbeitet, jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht. Ich will die Qualität meiner Schläge verbessern – denn das ist entscheidend, wenn man die ganz Großen schlagen will.“
Genau hier hakte es bislang. Zwar konnte Raducanu phasenweise mit Topspielerinnen wie Iga Swiatek oder Aryna Sabalenka mithalten, der große Durchbruch gegen sie blieb aber aus. Dieses Problem will sie nun gezielt mit Roig angehen. „Ich werde versuchen, geduldig zu bleiben – aber ich hoffe, dass sich das mit der Zeit auszahlt.“
Wenig Druck, klare Ziele
Nach einem von Verletzungen geprägten Jahr hat Raducanu in der Rückrunde kaum Punkte zu verteidigen. Das nimmt den Druck – und öffnet Raum für Entwicklung. „Ich habe letztes Jahr nach Wimbledon fast nicht gespielt, nur in Seoul einige Punkte geholt“, sagte sie. „Es ist schön, jetzt in Cincy zu sein und noch so viele Möglichkeiten in dieser Saison zu haben.“
Ihr erklärtes Ziel: Bei den Australian Open gesetzt sein. Dafür braucht sie stabile Ergebnisse – aber vor allem mehr Konstanz. „Es geht nicht nur um Resultate“, so Raducanu. „Ich will mich auf dem Platz besser fühlen, weniger Schwächen haben und das Selbstvertrauen, gegen jede Gegnerin zu bestehen.“