Halbfinaltag bei den Hong Kong Open: Kanadisches Duell im Fokus

Am heutigen Samstag stehen die Halbfinalspiele der WTA 250 Hong Kong Open auf dem Programm – die letzte Turnierwoche des regulären WTA-Kalenders neigt sich dem Ende zu. Im Mittelpunkt steht dabei das rein kanadische Duell zwischen Leylah Fernandez und Victoria Mboko, den beiden aktuell bestplatzierten Spielerinnen ihres Landes, die um den Einzug ins Finale kämpfen.

Im zweiten Halbfinale trifft die Spanierin Cristina Bucsa auf die australische Teenagerin Maya Joint, die in diesem Jahr bereits zwei WTA-250-Titel gewonnen hat. Bucsa profitierte vom Rückzug der topgesetzten Belinda Bencic vor dem Viertelfinale und steht damit etwas überraschend in der Vorschlussrunde.

Für Victoria Mboko (Nr. 21 der Welt) läuft es nach einer schwierigen Phase wieder rund. Die Siegerin der Canadian Open hatte nach ihrem Heimtriumph vier Niederlagen in Folge hinnehmen müssen, doch zuletzt fand sie zu alter Stärke zurück: Mit fünf Siegen aus den letzten sechs Matches erreichte sie das Viertelfinale in Tokio und nun das Halbfinale in Hongkong. Auf ihrem Weg besiegte die 19-Jährige Talia Gibson, Alexandra Eala und Anna Kalinskaya, die beim Stand von 1:6, 1:3 verletzungsbedingt aufgeben musste.

Ihre Gegnerin Leylah Fernandez (Nr. 22) befindet sich in Topform. Die US-Open-Finalistin von 2021 feierte Mitte Oktober den Titelgewinn bei den Japan Open und hat neun ihrer letzten zehn Matches gewonnen. In Hongkong blieb sie bislang ohne Satzverlust und setzte sich souverän gegen Xiyu Wang, Eva Lys und die an Nummer 7 gesetzte Sorana Cirstea durch.

Fernandez und Mboko treffen erstmals auf der Tour aufeinander. Aufgrund ihrer größeren Erfahrung geht Fernandez leicht favorisiert ins Match. „Victoria spielt diese Woche großartig – eigentlich das ganze Jahr über“, sagte Fernandez nach ihrem Viertelfinalsieg. „Es ist etwas Besonderes, in einem Halbfinale gegen eine Landsfrau anzutreten. Das ist ein tolles Zeichen für das kanadische Tennis.“

Für Mboko wäre es das zweite Finale ihrer Karriere, nachdem sie in diesem Sommer in Montreal erstmals um einen WTA-Titel spielte. Fernandez hingegen steht bereits in ihrem neunten Endspiel – sie führt ihre Finalbilanz derzeit mit fünf Siegen und drei Niederlagen an.

Bei den WTA 250 Hong Kong Open kommt es zu einem spannenden Duell zwischen der aufstrebenden Maya Joint und der erfahrenen Cristina Bucsa, die von einem glücklichen Losverlauf profitierte.

Die Spanierin Cristina Bucsa (Nr. 68) steht zum ersten Mal in dieser Saison im Halbfinale eines WTA-250-Turniers. Auf ihrem Weg dorthin hatte sie kaum Zeit auf dem Platz verbracht: Nach Zweisatzsiegen über Ye Xin Ma (Nr. 238) und Emiliana Arango (Nr. 47) profitierte sie im Viertelfinale vom Rückzug der topgesetzten Belinda Bencic (Nr. 11). Damit erreichte Bucsa nach insgesamt nur zwei Stunden und 33 Minuten Spielzeit die Vorschlussrunde – ein willkommenes Energiepolster für das Duell mit der jungen Australierin.

Ihre Gegnerin Maya Joint (Nr. 32) gehört zu den konstantesten Spielerinnen der Saison. Die 19-Jährige ist bereits australische Nummer 1 und hat in diesem Jahr zwei WTA-250-Titel gewonnen. In Hongkong besiegte sie Anastasija Sevastova, Nina Morvayova und Himeno Sakatsume – allesamt Spielerinnen außerhalb der Top 200 – und zeigte dabei bemerkenswerte Reife im Umgang mit der Favoritenrolle.

Mit dem Einzug ins Halbfinale hat Joint ihre starke Saison weiter untermauert. Ein weiterer Sieg würde sie in der Live-Rangliste auf Platz 27 bringen – ihre bislang beste Platzierung – und ihr erstmals einen Setzlistenplatz bei den kommenden Australian Open sichern. Damit könnte die junge Australierin ein Stück Geschichte schreiben: Seit Ash Barty im Jahr 2022 war keine Spielerin ihres Landes bei ihrem Heim-Grand-Slam gesetzt.