Historisches in Miami, Drama in Eastbourne und die Rückkehr einer Legende: Die WTA-Momente des Jahres 2025

WTA
durch Theo Stodiek
Montag, 15 Dezember 2025 um 15:30
VenusWilliamsDC
Die WTA-Saison 2025 hat einige spektakuläre Momente hervorgebracht. Von überraschenden Läufen bei WTA-1000-Turnieren bis zu Legenden, die auf den Court zurückkehren.
Die Fans haben ihre Momente des Jahres aus jeder WTA-Turnierkategorie gewählt. In einem Jahr voller Unberechenbarkeit und neuer Namen auf der großen Bühne wurden zahlreiche unglaubliche Geschichten erzählt.

WTA 1000 - Ealas historischer Lauf in Florida

Der 1000-Moment des Jahres ist Alexandra Ealas beeindruckender Auftritt bei den Miami Open. Sie sorgte nicht nur für eine Reihe von Erdbeben in der Tenniswelt, sondern schrieb auch Geschichte, als erste Filipina ein Halbfinale auf der WTA Tour zu erreichen.
Es war das erste Mal in einer stürmischen Saison, dass die 20-Jährige neue Grenzen für ihr Land durchbrach. Mit 19 Jahren stand sie dank einer Wildcard im Hauptfeld der Miami Open. Es war ihr sechstes Event dieser Kategorie, zuvor mit nur einem einzigen Sieg. Der Start gelang fulminant: erst ein Erfolg über Katie Volynets, dann der erste von vielen Coups. Jelena Ostapenko war die erste, die der damals 19-Jährigen zum Opfer fiel. Es folgte ein noch klarerer Sieg über die amtierende Australian-Open-Siegerin Madison Keys, bei dem sie nur sechs Spiele abgab – ein Ausrufezeichen, das die Aufmerksamkeit auf sie zog.
Im Achtelfinale bekam sie eine Verschnaufpause, als die frühere Weltranglistenzweite Paula Badosa erneut verletzungsbedingt aufgeben musste, was Eala sicher ins Viertelfinale brachte. Dort schien mit Iga Swiatek ein frühes Aus vorgezeichnet. Doch die Frühformprobleme der Polin hielten an, und Eala fegte sie weg, gewann fünf der letzten sechs Spiele und eliminierte eine weitere ehemalige Grand-Slam-Siegerin. Der Triumph rückte näher, doch das Ende kam kurz davor. Die zweifache Halbfinalistin Jessica Pegula jagte ihren ersten Finaleinzug und schaffte ihn – hauchdünn. Eala forderte die Amerikanerin bis zum Schluss, stand am Ende aber auf der Verliererseite. Dieser Lauf war für Eala wahrlich bahnbrechend. Sie wurde zur Heldin in ihrer Heimat und zur festen Größe in der Tenniswelt.

WTA 500 - Williams kehrt auf den Court zurück

Venus Williams ist eine Legende des Sports. Immer wenn sie auf dem Court steht, schauen die Menschen zu. Entsprechend groß war die Resonanz, als sie ihr Comeback beim DC Open ankündigte – die Schlagzeilen ließen nicht lange auf sich warten.
Zwischenzeitlich mochte es so wirken, als hätten wir die siebenfache Grand-Slam-Siegerin ein letztes Mal gesehen. Doch dem war nicht so: Sie kehrte nach langer Wartezeit zurück. Während die Vorfreude wuchs, flüsterten manche, sie sei nicht mehr die Alte und werde Schwierigkeiten haben.
Die Zweifler wurden geschlossen eines Besseren belehrt, als die 45-Jährige zur Siegerin zurückkehrte. Sie besiegte ihre Landsfrau Peyton Stearns in zwei Sätzen und zeigte, dass Klasse und Qualität nie verschwunden waren. Zuvor hatte sie bereits Sieggefühle getankt, als sie gemeinsam mit Hailey Baptiste ihr Auftaktdoppel gewann. Das Märchen endete in der nächsten Runde in beiden Wettbewerben, doch Williams hatte ihre Botschaft klar formuliert: Sie ist da, um mitzuhalten.

WTA 250 - Joint und Eala mit Marathon-Tiebreak in Eastbourne

Die Eastbourne Open sahen in einem mitreißenden Turnier ein unerwartetes Finalduo, und das Ende versprach Dramatik und Emotion. Nach überstandener Qualifikation setzte Eala ihren Schwung fort und räumte erneut große Namen ab, darunter abermals Ostapenko, um ihr erstes WTA-Finale zu erreichen. Es war ein weiterer großer Schritt für die Philippinen, die erstmals kurz vor dem großen Wurf standen. Gegenüber stand die talentierte Maya Joint, die auf der Tour bereits Erfolg gekostet hatte und ihr Potenzial bestätigte.
Die Australierin holte den ersten Satz, doch ein drastischer Leistungseinbruch ließ Eala zurück ins Match stürmen. Ihr Momentum trug sie jedoch nicht in den dritten Satz, als Joint 4:2 in Führung ging. Eala legte dennoch einen Gang zu und erzwang schließlich den Tiebreak um den Titel. Es wurde nervenaufreibend und hochdramatisch. Fünf Matchbälle verflogen, darunter vier für Eala und den ersten Titel der Philippinen. Schließlich rettete sich Joint über die Ziellinie und beendete einen hochspannenden Tiebreak.
Während Joint riesige Erleichterung empfand, war es für die zutiefst emotionale Eala bittere Enttäuschung, sie stand nach der herzzerreißenden Niederlage in Tränen. Für das Eastbourne-Publikum war es dennoch großartige Unterhaltung, ein echter WTA-Moment des Jahres.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade in

Beliebte Nachrichten

Aktuelle Kommentare

Loading