Jelena Ostapenko setzt ihren erstaunlichen Höhenflug gegen Iga Swiatek fort und zieht ins Halbfinale der Stuttgart Open ein

Jelena Ostapenko hat einmal mehr bewiesen, dass sie Iga Swiatek einfach nicht liegt. Mit einem 6:3, 3:6, 6:2-Erfolg setzte sich die Lettin bei den Stuttgart Open gegen die ehemalige Weltranglistenerste durch – und baute ihre eindrucksvolle Bilanz im direkten Duell auf 6:0 aus. Für Swiatek, die auf Sandplätzen nahezu als unantastbar gilt, bedeutet dies eine weitere herbe Enttäuschung – und ein vorzeitiges Aus bereits im Viertelfinale, eine Runde früher als im Vorjahr.

Damit setzt Ostapenko ihre bemerkenswerte Serie gegen die Polin fort, die vor allem in Anbetracht von Swiateks Dominanz auf diesem Belag kaum erklärbar erscheint. Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen im Jahr 2019 – einem klaren 6:0, 6:2-Sieg der damals noch wenig beachteten Ostapenko – konnte Swiatek keinen einzigen Sieg gegen die kraftvoll aufspielende Lettin verbuchen. Die Niederlagen häuften sich zuletzt, darunter klare Pleiten in Dubai, Indian Wells, bei den US Open sowie Anfang dieses Jahres im Halbfinale von Doha.

Besonders alarmierend für Swiatek ist jedoch die Tatsache, dass Ostapenko sie nun erstmals auch auf Sand besiegen konnte – ausgerechnet in Stuttgart, wo Swiatek in der Vergangenheit zweimal triumphierte und das Turnier längst zu ihrem Wohnzimmer gemacht hatte.

Die Partie begann mit einem starken ersten Satz der Lettin, die Swiatek früh unter Druck setzte. Zwar gelang der Polin im zweiten Durchgang die Reaktion, doch im entscheidenden dritten Satz drehte Ostapenko nach einem kurzen Moment des Wankens erneut auf. Beim Stand von 4:2 ließ Swiatek eine wichtige Breakchance ungenutzt – Ostapenko nutzte die Gunst der Stunde, übernahm wieder die Kontrolle und verwandelte nach gut anderthalb Stunden ihren ersten Matchball.

Die 26-Jährige steht nun im Halbfinale und trifft dort auf Ekaterina Alexandrova. Die weiteren Partien des Turniers bestreiten Coco Gauff gegen Jasmine Paolini sowie Aryna Sabalenka gegen Elise Mertens.

Ostapenkos Spielstil – kompromisslos, druckvoll und unberechenbar – scheint wie gemacht zu sein, um Swiateks Rhythmus zu stören. Dass sie dies regelmäßig unter Beweis stellt, macht diese Rivalität zu einer der einseitigsten – und zugleich überraschendsten – im Damentennis. Für Swiatek bleibt Ostapenko damit eine gefährliche Konstante – und ein Rätsel, das sie bislang nicht zu lösen vermag.