Der Abschluss der Saison 2025 steht vor der Tür, doch ein großes Turnier bleibt noch. Vom 1. bis 8. November werden die 
WTA Finals in Riad ausgetragen, bei denen die besten Spielerinnen der Welt ein letztes Mal in diesem Jahr antreten.
Das Teilnehmerfeld ist wie gewohnt hochklassig und verspricht Dramatik bis zum Schluss. Mirra Andreeva hatte ihre Qualifikation fast sicher, wurde jedoch durch die späten Erfolge von Jasmine Paolini und Elena Rybakina im asiatischen Swing noch überholt. Für die Weltranglistenersten 
Aryna Sabalenka und 
Iga Swiatek verlief die Saison deutlich erfolgreicher. Neben ihnen stehen mit 
Coco Gauff, Amanda Anisimova, Madison Keys und Jessica Pegula gleich vier Amerikanerinnen im Feld.
Coco Gauff, die amtierende Weltmeisterin, reist mit dem Ziel nach Riad, ihren Titel zu verteidigen. Außer ihr und Iga Swiatek hat bisher keine Spielerin im diesjährigen Teilnehmerfeld den prestigeträchtigen Titel der WTA Finals gewonnen.
Steffi Graf Gruppe
In der nach Steffi Graf benannten ersten Gruppe treten Aryna Sabalenka, Coco Gauff, Jessica Pegula und Jasmine Paolini an. Favoritin ist Sabalenka, die Finalistin von 2022, nach einem konstant starken Jahr als ehemalige Nummer eins der Welt.
Die Weißrussin reist mit nur einem Turnier im Asian Swing nach Riad, wo sie in Wuhan ihre bisher makellose Bilanz verlor. Pegula beendete Sabalenkas Siegesserie im Halbfinale und könnte damit eine Revanche für deren Erfolg bei den US Open provoziert haben. Der dort errungene Schwung dürfte Sabalenka in Riad zugutekommen. Auf Hartplatz ist sie besonders gefährlich, was ihre bisherigen Resultate belegen: zweimal Halbfinale und einmal Finale in den letzten drei Austragungen.
Auch Coco Gauff hat ihren Rhythmus zurückgefunden. Nach dem Triumph in Roland Garros geriet sie wegen Aufschlagschwächen ins Straucheln, ehe sie nach dem frühen Aus in Flushing Meadows wieder in Form kam. In Wuhan gewann sie das Turnier ohne Satzverlust – ein deutlicher Wandel zu ihrem früheren Spielstil, das von langen, hart umkämpften Matches geprägt war. Als amtierende Weltmeisterin steht sie unter Druck, wertvolle Ranglistenpunkte zu verteidigen.
Jessica Pegula, die gleich im Auftaktspiel auf Gauff trifft, will diesen Moment nutzen. Beide Amerikanerinnen gelten als Kämpferinnen, die in engen Duellen stark bleiben. Pegula bestritt zuletzt acht Dreisatzmatches in Folge und verlor erst im Halbfinale der China Open gegen Linda Noskova. In Riad möchte sie ihr Ergebnis von 2023 übertreffen, als sie im Finale an einer überragenden Iga Swiatek scheiterte und nur ein Spiel gewann.
Für Jasmine Paolini ist es erst die zweite Teilnahme am WTA-Finale. Nach einer starken Asienserie mit zwei Halbfinals und einem Viertelfinale schob sie sich knapp vor Mirra Andreeva in die Top Acht. Durch eine Turnierpause in Tokio konnte sie sich optimal vorbereiten. Im Vorjahr blieb sie in der Gruppenphase mit nur einem Sieg gegen Rybakina hängen – das will sie nun ändern. Ihr Auftaktgegner ist Sabalenka, die mit einem Sieg gleich die Führung in der Gruppe übernehmen könnte.
Serena Williams Gruppe
Die zweite Gruppe trägt den Namen der größten WTA-Spielerin aller Zeiten: Serena Williams, 23-fache Grand-Slam-Siegerin und fünfmalige Tour-Finals-Championin. In dieser Gruppe treten Iga Swiatek, Amanda Anisimova, Elena Rybakina und Madison Keys gegeneinander an.
Wie in der anderen Gruppe gilt auch hier die topgesetzte Spielerin als Favoritin. Doch für Swiatek könnte es trotz ihrer herausragenden Saison knapper werden, als viele erwarten. Ihr Triumph in Wimbledon verwandelte eine bislang enttäuschende Saison in einen Erfolg. Nach ihrem Titel bei den Korea Open erlitt sie jedoch Rückschläge bei den WTA-1000-Turnieren in Peking und Wuhan, wo sie jeweils früh ausschied. In Riad tritt sie nicht in ihrer gefürchteten Dominanz auf, doch wenn sie ihre Bestform findet, dürfte sie nur schwer zu stoppen sein.
Amanda Anisimova hat 2025 zu alter Stärke zurückgefunden und zählt derzeit zu den gefährlichsten Spielerinnen der Tour. Nach zwei verlorenen Grand-Slam-Endspielen triumphierte sie in Peking, wo sie Paolini und Gauff schlug und ihren zweiten WTA-1000-Titel des Jahres gewann. Nach einer kurzen Pause in Wuhan kehrt sie frisch und motiviert zurück, um ihre bisher beste Saison fortzusetzen. In Riad trifft sie auf Elena Rybakina, die Siegerin der Ningbo Open.
Rybakina hat bei den letzten WTA-Finals wenig Erfolg gehabt, mit nur zwei Siegen in den vergangenen beiden Jahren. Doch ihre späte Saisonform brachte sie erneut unter die besten Acht. In Tokio sicherte sie sich die entscheidenden Punkte und zog sich anschließend vor dem Halbfinale gegen Noskova zurück, um sich gezielt vorzubereiten. Mit ihrem kraftvollen Aufschlag bleibt sie eine ernsthafte Bedrohung, wenn sie ihre Konstanz findet.
Madison Keys, die vierte Amerikanerin im Feld, kehrt nach Verletzungspause zurück. Die Australian-Open-Siegerin nahm erst zweimal an diesem Event teil – 2016 und 2022, damals als Ersatzspielerin. Nach einer schwierigen Saison mit frühem Aus bei den US Open und schwankender Form seit Roland Garros will sie in Riad wieder zu alter Stärke finden. Ein Jahr nach ihrem größten Karriereerfolg sucht sie den Weg zurück an die Weltspitze.