WTA-CEO deutet Fusion mit ATP an: "Ich bin ein Fan von Zusammenschlüssen auf dieser Ebene"

WTA
Freitag, 07 November 2025 um 15:30
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WTA-CEO Portia Archer hat die Möglichkeit einer künftigen Fusion zwischen der WTA und der ATP ins Spiel gebracht – und sieht darin eine realistische Perspektive für den Tennissport. In einem Interview mit dem CNBC Sports Videocast erläuterte sie einen zweistufigen Plan, der zunächst die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Touren in den Mittelpunkt stellt.
„Der erste Schritt, den wir jetzt verfolgen, ist die Zusammenlegung der kommerziellen Aktiva, aus denen beide Touren bestehen. Ich denke, diese Vereinigung wäre eine großartige Idee“, erklärte Archer. Ziel sei es, die Vermarktungschancen zu bündeln und Wettbewerb um Sponsoren zwischen Männern und Frauen zu vermeiden. „Wenn wir auf dem Markt als Einheit auftreten, können wir Tennis als Ganzes verkaufen, anstatt dass sich Partner zwischen Coco [Gauff] oder Carlos [Alcaraz] entscheiden müssen. Das ist gesund für den Sport.“

Zweiter Schritt: Gemeinsame Struktur und Regeln

Nach einer erfolgreichen wirtschaftlichen Annäherung will Portia Archer auch sportlich stärker zusammenarbeiten. „Wenn dieser erste Schritt gelingt, können wir uns dem zweiten widmen. In der Zwischenzeit sollten wir weiterhin eng koordiniert vorgehen – etwa bei Regeln oder Regularien“, sagte sie.
Archer betonte, dass viele Vorschriften vereinheitlicht werden könnten, Unterschiede jedoch dort bestehen bleiben sollten, wo sie nötig sind. „Ein Beispiel ist der Schutz der Ranglistenpunkte für weibliche Athleten – das gibt es bei der ATP nicht. In solchen Fällen braucht es spezifische Regelungen. Aber grundsätzlich bin ich ein Fan von mehr Koordination und Zusammenführung, auch auf sportlicher Ebene.“

Wertsteigerung durch Medienpartnerschaften

Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Neubewertung des Frauensports im Medienmarkt. „Wir glauben, dass der Frauensport, insbesondere Tennis, deutlich unterbewertet ist“, sagte Archer. Deshalb habe man gezielt nach Medienpartnern gesucht, die bereit seien, zu investieren und den wahren Wert des Sports zu erkennen.
Dabei habe sich der Tennis Channel als idealer Partner erwiesen:
„Der Sender war bereit, auf einem sehr hohen Niveau zu investieren – nicht nur finanziell, sondern auch in Marketing, Storytelling und Inhalte. Das war uns sehr wichtig, um den Sport insgesamt aufzuwerten.“
- WTA-Chefin Portia Archer

Ziel: Gleiche Preisgelder für Frauen und Männer

Ein weiteres zentrales Thema bleibt die Angleichung der Preisgelder. „Wir sind nach wie vor unterbewertet, aber wir werden weiter daran arbeiten und unseren Anspruch auf faire Vergütung vertreten – sei es über Medienrechte, Sponsoring oder Datenpartnerschaften“, sagte Archer.
Sie betonte, dass gleiche Preisgelder bei den wichtigsten Turnieren ein klares Ziel der WTA bleiben: „Wir verpflichten uns, die erzielten Einnahmen wieder in unsere Turniere zurückfließen zu lassen, um gleiche Bedingungen zu schaffen. Auch die Turniere selbst werden künftig stärker investieren müssen. Es wird Zeit brauchen, aber wir sind auf dem richtigen Weg.“
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