Eigentlich hätte
Alexander Zverev an seinem heutigen 27. Geburtstag im Halbfinale des ATP Tour-250-Turniers von München aufschlagen wollen. Alleine: Die Elemente hatten etwas dagegen.
Alexander Zverev ist grundsätzlich ein Mann, der nicht mit
Selbstkritik spart. Nach dem 4:6 und 4:6 gegen Cristian Garin hatte er
aber gar nichts an seiner Leistung auszusetzen. Er habe sich mit seinem
Vater und auch Bruder Mischa unterhalten, aber nein: Es war höhere
Gewalt in Form von einstelligen Temperaturen und Dauerregen in
verschiedenen Stärkegraden. Und so hat Alexander Zverev an seinem
heutigen 27. Geburtstag also unfreiwillig frei.
27 ist kein Alter,
schon gar nicht für einen Tennisprofi. Andererseits ist Alexander
Zverev schon seit zehn Jahren dabei, 2014 erhielt er erstmals eine
Wildcard in München. Er wird das Turnier auch weiter bereichern, die
Wetterkapriolen könnten ja auch einmal in eine positive Richtung
ausschlagen. Das Publikum hat große Sympathien für Zverev, der wiederum
gibt ja auch einiges an Entertainment zurück. Siehe etwa sein
On-Court-Interview nach dem Auftaktsieg gegen Jurij Rodionov, in dem
Zverev für das World Feed zwei Fragen auf Englisch beantworten sollte.
Und die Fans dafür lobte, dass man in München, im Gegensatz zu anderen
Standorten, auch Fremdsprachen verstehe.
Zverev möchte die Nummer eins werden
Der Tennisveteran Zverev
hat noch zwei große Ziele, das hat er hier auch betont: die Nummer eins
der Welt zu werden und mindestens ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.
Die nächste und in diesem Jahr vielleicht beste Chance kommt ja in ein
paar Wochen in Roland-Garros, dort hat Alexander Zverev schon mehrmals
die Vorschlussrunde erreicht. Auf Sand sei die Weltspitze noch näher
zusammen als auf anderen Belägen, so Zverev, und er sähe sich da
durchaus im Mix der Sieg-Kandidaten dabei.
Zieht man nach zehn Profisaisonen eine Zwischenbilanz, dann fällt diese für Alexander Zverev natürlich grandios aus: 21 Einzel-Titel stehen da auf der Habenseite, darunter fünf Championships bei 1000er-Turnieren. Dazu kommen zwei Siege bei den
ATP Finals und vor allem die olympische Goldmedaille in Tokio 2021. Auch ein schönes Ziel für diesen Sommer: Es Andy Murat gleichzutun, der 2016 in Rio de Janeiro seine vier Jahr zuvor in London gewonnene Goldene gewissermaßen verteidigen konnte.