ATP Race Update: Carlos Alcaraz sicher auf Platz 1, Auger-Aliassime jagt Musetti für Turin

Mit dem Abschluss der Shanghai Masters 2025 ist die ATP-Saison in ihre heiße Phase eingetreten – und das ATP Race to Turin hat nach den überraschenden Ergebnissen der Woche eine neue Dynamik erhalten. Besonders Valentin Vacherot und Arthur Rinderknech sorgten mit ihren starken Leistungen für Bewegung im Ranking und könnten sich mit einem weiteren Erfolg sogar für die Australian Open 2026 als gesetzte Spieler qualifizieren.

Mit nur noch einem Masters-1000-Turnier ausstehend, zeichnet sich das Bild für die Jahresendrangliste klar ab. Carlos Alcaraz (11.040 Punkte) und Jannik Sinner (8.500 Punkte) sind bereits sicher für die ATP Finals in Turin qualifiziert. Der Spanier hat den Platz als Nummer 1 der Welt praktisch in der Tasche, vor allem nach dem frühen Aus des Italieners in Shanghai.

Hinter dem Spitzenduo haben sich auch Novak Djokovic (4.580) und Alexander Zverev (4.280) in eine komfortable Position gebracht – beide dürften ihr Ticket für Turin ebenfalls so gut wie sicher haben. Dahinter folgen die US-Stars Taylor Fritz (3.835) und Ben Shelton (3.720), die ebenfalls beste Chancen auf die Qualifikation haben, auch wenn sie in Basel oder Paris noch ein paar Punkte sammeln wollen.

Zur Erinnerung: Das ATP Race to Turin berücksichtigt ausschließlich die Punkte, die im Kalenderjahr 2025 erspielt wurden – im Gegensatz zur Weltrangliste, die die letzten 52 Wochen abbildet.

Spannend bleibt der Kampf um die letzten beiden Qualifikationsplätze. Alex De Minaur (3.545) und Lorenzo Musetti (3.435) liegen derzeit auf den Rängen 7 und 8 und wären damit qualifiziert. Der Brite Jack Draper, der lange Zeit zu den Top 5 im Rennen gehörte, musste seine Saison wegen einer Verletzung vorzeitig beenden und kann nur noch hoffen, dass seine bisherigen Punkte für die Top 10 reichen.

Die größte Chance, sich noch in die Endrunde zu spielen, hat Félix Auger-Aliassime (2.905). Der Kanadier zeigte zuletzt aufsteigende Form – mit Viertelfinals in Cincinnati und Shanghai sowie einem Halbfinale bei den US Open. Damit liegt er nur rund 500 Punkte hinter Musetti. Um sich noch zu qualifizieren, müsste Auger-Aliassime in Basel gewinnen und beim Paris Masters mindestens das Halbfinale erreichen – und gleichzeitig darauf hoffen, dass De Minaur oder Musetti nicht weiter konstant punkten.

Für die Überraschung der Woche sorgten die Cousins Valentin Vacherot und Arthur Rinderknech, die in Shanghai ein unerwartetes Familienfinale bestritten. Vacherot, der vor wenigen Monaten noch außerhalb der Top 200 stand, gewann sensationell seinen ersten Masters-1000-Titel und kletterte im Race auf Platz 31. Damit ist er in Reichweite der Top 30 und könnte sich zum ersten Mal direkt für ATP-500-Events qualifizieren – ein Karriere-Meilenstein für den Monegassen.

Auch Rinderknech überzeugte mit einem beeindruckenden Lauf: Nach Achtelfinals bei den US Open und den China Open erreichte er in Shanghai das Finale, wo er unter anderem die Nummer 3 der Welt, Alexander Zverev, ausschaltete. Mit seinem neuen Platz 26 im Race ist auch für ihn das Ziel klar: die Saison unter den Top 30 beenden und das erfolgreichste Jahr seiner Karriere krönen.

Mit nur noch wenigen Turnieren vor dem Saisonende ist das ATP-Rennen um Turin spannender denn je. Während die Topstars ihre Plätze festigen, nutzen Außenseiter wie Vacherot und Rinderknech ihre Chance, um Geschichte zu schreiben – und vielleicht schon jetzt die Weichen für ein spektakuläres Jahr 2026 zu stellen.