Björn Borg über seine Rivalität mit McEnroe: „Wir sprechen nie über Tennis“
Trotz einer der berühmtesten Rivalitäten der Tennisgeschichte blickt Björn Borg nur selten auf seine glorreichen Duelle mit
John McEnroe zurück. Der schwedische Ausnahmesportler, der in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren gemeinsam mit dem US-Amerikaner den Tennissport prägte, sieht die gemeinsame Geschichte vor allem als Fundament einer tiefen, über Jahrzehnte gewachsenen Freundschaft.
Rivalen auf dem Platz, Freunde fürs Leben
In einem Interview mit der spanischen Mundo Deportivo sprach der heute 68-Jährige offen über das Verhältnis zu seinem einstigen Kontrahenten – und machte deutlich, dass sportliche Erinnerungen darin kaum eine Rolle spielen.
„Wir sind gute Freunde, wir telefonieren regelmäßig, wir treffen uns, verbringen Zeit mit unseren Familien“, erklärte Borg. „Das ist für uns beide sehr wertvoll. Wir respektieren einander und wissen, was wir damals gemeinsam für den Tennissport geleistet haben.“
Borg und McEnroe standen sich insgesamt 14 Mal auf dem Platz gegenüber – mit einer ausgeglichenen Bilanz von 7:7. Viele ihrer Begegnungen gelten bis heute als Klassiker des Sports, allen voran das legendäre
Wimbledon-Finale von 1980. Doch für Borg ist die Vergangenheit abgeschlossen.
„Wir haben das Tennis auf ein neues Niveau gehoben und sind stolz darauf“, so der elffache Grand Slam-Sieger. „Aber wenn wir uns sehen, sprechen wir nie über Tennis. Nie. Wir reden über das Leben – über Dinge, die für uns heute wichtiger sind.“
Eine Rivalität, die den Sport veränderte
Die Duelle zwischen Borg, dem kühlen Strategen aus Schweden, und McEnroe, dem impulsiven Künstler aus New York, faszinierten eine ganze Generation von Fans und gelten als Beginn der modernen Ära des Profitennis. Doch auch abseits des Courts haben beide ihren Weg gefunden – und lassen dabei den sportlichen Wettstreit hinter sich.
„Das Band der Freundschaft ist das, was bleibt“, sagt Borg. „Und das zählt heute mehr als jeder Pokal.“