Davis Cup Finals | Fantastischer Flavio Cobolli fรผhrt Italien nach epischem Tiebreak gegen Zizou Bergs ins Finale

ATP
Freitag, 21 November 2025 um 21:58
Cobolli-Davis-Cup-Finals
Kein Jannik Sinner, kein Lorenzo Musetti, aber eine furchtlose Einstellung: Flavio Cobolli hat seine italienische Auswahl nach einem Tennis-Thriller gegen Zizou Bergs am Freitagabend auf heimischem Boden in Bologna ins Endspiel der Davis Cup Finals gefรผhrt.
Cobolli setzte sich in einem nervenaufreibenden Tie-Break durch, der bis 17:15 ging. Auch der zweite Satz ging รผber die volle Distanz: Bergs kรคmpfte sich zurรผck und hatte Matchbรคlle, um ein entscheidendes Doppel zu erzwingen, das nun nicht mehr nรถtig ist.

Kein Sinner, kein Musetti โ€“ kein Problem

Es ist das dritte Endspiel in Folge fรผr Italien, das ironischerweise im Finale auf Spanien treffen kรถnnte, die morgen ohne ihre beiden Zugpferde gegen Deutschland antreten. Sinner entschied sich bereits vor einiger Zeit gegen eine Teilnahme, weil der Kalender ihn zu unglรผcklichen Entscheidungen zwang โ€“ darunter die Absage der Davis Cup Finals.
Das rief den Unmut vieler Spitzenfiguren des italienischen Tennis hervor, die die patriotische Sicht einnahmen. Gleiches galt fรผr Lorenzo Musetti, der noch spรคter zurรผckzog. Er erreichte das Finale in Athen und tat dies, um sich fรผr die ATP Finals zu qualifizieren, doch trotz seines Scheiterns spielte Novak Djokovic โ€“ wie vielleicht zu erwarten โ€“ ohnehin nicht.
So rรผckte er dennoch nach. Nach drei Turnieren und mit dem baldigen Nachwuchs mit seiner Partnerin entschied er sich jedoch fรผr eine Pause. Das erรถffnete Matteo Berrettini und Flavio Cobolli โ€“ zwei der nรคchsten in der Rangfolge und im Fall Berrettinis lange der Topspieler Italiens vor Sinner und Musetti โ€“ die Chance, zu Helden zu werden.
Genau das waren sie in dieser Woche. Nachdem Berrettini zuvor in einem elektrisierenden Duell mit Raphael Collignon seinen Teil mit 6:3, 6:4 erledigt hatte, war die Bรผhne frei fรผr Flavio Cobolli.
Er legte furios los, zog auf 3:1 davon und bestรคtigte das Break. Am Ende wurde es recht souverรคn โ€“ abgesehen von den Satzbรคllen, von denen er fรผnf brauchte, ehe er zum 6:3 verwandelte.
Doch der zweite Satz gehรถrte nicht Cobolli. Es ging vielmehr darum, keinen Zentimeter nachzugeben. Italiener und Belgier lieferten sich ein faszinierendes Katz-und-Maus-Spiel, in dem niemand seinen Aufschlag abgab. Es waren wechselnde Service-Holds mit kaum EinbuรŸen bei eigenem Service. Viele 40:0-Spiele.
ร„hnlich verlief der Tie-Break: drei Mini-Breaks insgesamt, die einander neutralisierten, und ein entscheidender fรผr Bergs, der alles offen hielt. Dann brach das Chaos aus: Cobolli hatte bei 5:4 Matchball, konnte ihn aber nicht nutzen.
Es ging bis zum ร„uรŸersten โ€“ 17:15. Bergs hatte Matchbรคlle bei 4:6, 5:6, 6:7, 7:8, 9:10, 13:14, 14:15, bevor er schlieรŸlich bei 16:15 verlor und Cobolli mit 17:15 zuschlug. Fรผr Bergs bleibt es wohl eine verpasste Chance, fรผr Cobolli war es der groรŸe Auftritt in einem nervenzerreiรŸenden Krimi.
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