Djokovics unerwartete Reise zu den US Open erregt die Aufmerksamkeit von Mats Wilander

Novak Djokovic muss laut Mats Wilander auf dem Weg zu seinem 25. Grand Slam-Titel aufpassen, wenn er ohne entsprechendes Aufwärmtraining antritt.

Djokovics olympischer Goldmedaillentriumph war ein zweischneidiges Schwert, denn er entschied sich, eine Auszeit zu nehmen, anstatt in Kanada oder Cincinnati zu spielen, was ihn in New York ohne Aufwärmphase zu einem interessanten Kandidaten macht.

Auch er musste in den letzten 24 Stunden wegen einer Verletzung das Training absagen, doch Wilander lobte den legendären Serben dafür, wie er sich für den olympischen Ruhm eingesetzt hat.

"Das freut natürlich jeden, der mit dem Sport zu tun hat", sagte Wilander in einem Interview mit Eurosport. "Wir können jetzt ganz klar sagen, egal ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt, dass die Person, die 24 Majors, das olympische Gold und den Davis Cup gewonnen hat und die meisten ATP 1000-Turniere gewonnen hat - und er hat den besten Kopf-an-Kopf-Vergleich mit seinen Rivalen, den großen Drei -, dass er ganz einfach das BOAT ist, der beste Spieler aller Zeiten."

"Ich war sehr aufgeregt. Ich war sehr überrascht, dass er das trotz des Drucks geschafft hat, verglichen mit dem Versuch, Wimbledon zu gewinnen. Dies sind seine letzten Olympischen Spiele und er schafft es auf seinem vielleicht unbeliebtesten Belag, auf einem Platz, den viele als seinen unbeliebtesten bezeichnen würden, nämlich Philippe Chatrier.

"Aber er ist noch nicht fertig, und ich habe schon in Wimbledon gesagt, dass ich glaube, dass er noch ein, zwei oder sogar drei Majors gewinnen wird."

"Und das wird ihm die Energie geben, weiterzumachen und zu kämpfen, denn er liebt die Herausforderung, die die jüngeren Spieler für ihn darstellen, und er fängt an, die Fans auf eine sehr, sehr interessante und gesunde Art und Weise umzudrehen, bei der die Leute, mich eingeschlossen, ihn von diesen beiden jungen Kerlen, [Jannik] Sinner und [Carlos] Alcaraz, gedrängt sehen wollen."

Aber die Tatsache, dass er nicht früh gespielt hat, ist für Wilander interessant, der sagte, dass sein Skalp auch mit 37 Jahren immer noch ein großer Skalp für Spieler ist.

"Novak spielt vor den US Open nicht einmal ein Turnier auf Hartplatz", fügte Wilander hinzu. "Ich weiß nicht, wie lange das schon nicht mehr passiert ist, vor allem, wenn es seine Entscheidung ist, nicht zu spielen."

"Ich vermute und erwarte, dass er so gut spielt wie noch nie, weil ich denke, dass der Einzug ins Wimbledon-Finale ein kleiner Selbstvertrauensschub ist."

"Jetzt weiß er, dass sein Knie in Ordnung ist. Ich denke also, dass man einen Novak sehen wird, der zu Beginn des Turniers extrem konzentriert sein wird. Und was wirklich hilft, wenn man vor einem Major kein Turnier auf demselben Belag spielt, ist die Konzentration des Spielers in den ersten paar Runden. Das ist besser, als wenn er ein Turnier in, sagen wir, Cincinnati oder die Canadian Open gewonnen hat."

"Ich denke, Novak weiß, dass er gut genug ist, aber er weiß auch, dass er vorsichtig sein muss, auch wenn es auf seinem Lieblingsbelag ist."

"Buchstäblich jeder ist ein Hartplatzspezialist. Ich denke also, dass er sich in der zweiten Woche in eine gute Form spielen kann. Aber er muss vorsichtig sein. Er muss wirklich vorsichtig sein. Viele Spieler freuen sich über die Chance, früh in einem Grand Slam-Turnier gegen Novak Djokovic zu spielen, obwohl er erst 37 Jahre alt ist."

"Viele Spieler sind müde", fuhr er fort. "Dieses Jahr ist natürlich sehr spezifisch mit den Olympischen Spielen, aber wenn wir über neue Namen nachdenken, die es gewinnen könnten."

"Wie wäre es, wenn Novak Djokovic die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen gewinnen würde? Vielleicht war das für ihn eine Erleichterung und die Erkenntnis: 'Hey, ich kann diese Jungs immer noch schlagen'."

"Das war in zwei von drei Sätzen. Ich denke, er ist in drei von fünf Sätzen besser. Es ist also sehr offen, was mir sagt, dass sich das Männerspiel wahrscheinlich in einer der gesündesten Situationen befindet, die es seit Rafa Nadal gegeben hat. Novak Djokovic und Andy Murray haben begonnen, Roger Federer herauszufordern."

"Jeder weiß, dass er gewinnen kann, jeder weiß, dass er verlieren kann. Und niemand außer Novak Djokovic strebt wirklich nach einer bedeutenden Zahl von Grand Slam-Siegen. Ich erwarte also unglaubliche zwei Wochen."