Daniil Medvedev und
Arthur Rinderknech haben sich für das Halbfinale des
Shanghai Masters qualifiziert und damit das Feld der letzten vier Spieler beim vorletzten Masters-1000-Turnier des Jahres komplettiert. Das Turnier wurde unter extremen Bedingungen mit großer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit ausgetragen – viele Spieler, darunter auch die Nummer zwei der Welt Jannik Sinner, mussten aufgeben. Die verbliebenen vier Akteure dürfen sich nun berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen.
Rinderknech setzt seinen Traumlauf fort
Bis zu diesem Turnier hatte Arthur Rinderknech noch nie die dritte Runde bei einem Masters-1000-Event erreicht. In Shanghai gelang dem 30-jährigen Franzosen nun der größte Erfolg seiner Karriere: Mit einem überzeugenden 6:3, 6:4-Sieg über den US-Open-Halbfinalisten Felix Auger-Aliassime zog er ins Halbfinale ein.
Für Rinderknech ist es der dritte Sieg über einen Top-20-Spieler in dieser Woche, nachdem er zuvor bereits Alexander Zverev und Jiri Lehecka bezwungen hatte. Gegen Auger-Aliassime, der bis dahin nur einmal im Turnier seinen Aufschlag verloren hatte, spielte Rinderknech konstant und druckvoll.
Im ersten Satz blieb das Match lange ausgeglichen, bevor der Franzose im richtigen Moment zuschlug und das entscheidende Break zum 5:3 schaffte. Er servierte souverän aus und sicherte sich den Satz. Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs gelang ihm erneut ein frühes Break. Auger-Aliassime hatte drei Chancen zum Ausgleich, doch Rinderknech verteidigte sie alle mit mutigem Serve-and-Volley-Tennis. Danach kontrollierte er das Match mit präzisen ersten Aufschlägen und nutzte seinen zweiten Matchball zum Sieg.
Mit diesem Erfolg zieht Rinderknech erstmals in die Top 40 der Weltrangliste ein – aktuell auf Platz 37 – und hat weiterhin die Möglichkeit, sich weiter zu verbessern. Besonders spannend: Im Finale könnte es zu einem Familientreffen kommen, denn sein Cousin Valentin Vacherot, der Überraschungsmann des Turniers, steht ebenfalls im Halbfinale. Der Monegasse ist der zweitniedrigste Spieler, der jemals ein Masters-1000-Halbfinale erreicht hat – ein Beweis für die außergewöhnliche Woche, die das Turnier von Shanghai 2025 prägt.
Medvedev findet zurück zur Form
Für den ehemaligen US-Open-Champion war 2025 bislang ein enttäuschendes Jahr. Nur ein einziger Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier und eine einzige Finalteilnahme entsprachen nicht den Erwartungen an einen Spieler, der bereits die Nummer eins der Welt war. Doch die jüngste Formkurve deutet darauf hin, dass Daniil Medvedev wieder in Schwung kommt. Der Russe besiegte den Weltranglistenachten
Alex de Minaur mit 6:4, 6:4 und erreichte damit sein erstes Masters-1000-Halbfinale seit Indian Wells zu Beginn der Saison.
Medvedev startete stark, ging früh mit einem Break in Führung und hielt seinen Vorsprung trotz intensiver Gegenwehr des Australiers, der im ersten Satz fünf Breakbälle ungenutzt ließ. Nach mehreren hart umkämpften Spielen sicherte sich Medvedev den Satz schließlich mit seinem dritten Satzball.
Auch im zweiten Satz blieb das Duell eng. De Minaur drängte auf das Rebreak, doch Medvedev zeigte Nervenstärke, wehrte zwei Breakbälle ab und hielt sein Niveau konstant hoch. Obwohl er gegen Ende des Matches sichtbare Ermüdungserscheinungen zeigte, verteidigte der Russe auch den sechsten Breakball seines Gegners und schlug anschließend selbst zum entscheidenden Break auf – zum 5:4. Kurz darauf servierte er souverän aus und verwandelte seinen ersten Matchball.
Im Halbfinale trifft Medvedev nun auf Arthur Rinderknech. Beide kämpfen in Shanghai um den Einzug ins Finale – ein Erfolg, der für jeden von ihnen ein wichtiger Schritt wäre. Zuvor wird es jedoch zum Topduell zwischen Valentin Vacherot und Novak Djokovic kommen, der seinen fünften Titel in Shanghai anstrebt – einem Ort, an dem er sich traditionell besonders wohlfühlt.