Novak Djokovic brach nach seinem Sieg über Alejandro Tabilo bei den Griechischen Meisterschaften in Tränen aus, nachdem er seinem verstorbenen Trainer und Mentor Nikola Pilić ein bewegendes Denkmal gewidmet hatte.
Das Turnier, das zuvor in Djokovics Heimat Serbien ausgetragen wurde, wurde in diesem Jahr nach Athen verlegt, nachdem die Familie Djokovic ihr Heimatland aufgrund politischer Spannungen verlassen hatte. Es ist das erste ATP-Event in Griechenland seit 1994, und zahlreiche Topspieler nutzen die Gelegenheit, um die Saison mit einem Höhepunkt zu beenden.
Tränen bei der Ehrung für Nikola Pilić
Der 38-jährige Djokovic gilt als einer der Favoriten auf den Titel und startete mit einem souveränen Erfolg gegen Tabilo perfekt ins Turnier. Doch nach dem Match folgten ergreifende Szenen:
Die Organisatoren widmeten dem kürzlich verstorbenen Nikola Pilić, einem der prägendsten Figuren in Djokovics Karriere, eine emotionale Hommage.
Pilić – ehemaliger kroatischer Tennisspieler und Trainer – spielte eine entscheidende Rolle in Djokovics Entwicklung. Er prägte den Serben sowohl sportlich als auch menschlich, nachdem dieser im Alter von nur zwölf Jahren in seine Akademie eingetreten war.
Bei der Ehrung waren auch Djokovics Bruder und Turnierdirektor Đorđe Djokovic sowie mehrere Weggefährten aus der Pilić-Akademie anwesend. Gemeinsam sahen sie ein emotionales
Video zu Ehren des Kroaten – ein Moment, der Djokovic sichtbar überwältigte.
„Es war ein sehr emotionaler Moment“, sagte Djokovic auf der ATP-Website. „Wenn man bedenkt, was er mir und meiner Familie – sowohl privat als auch beruflich – bedeutet hat: Er war mein Tennisvater, wie ich ihn gerne nenne. Er spielte eine grundlegende Rolle in meiner Entwicklung als Spieler und als Mensch. Es war eine wirklich traurige Nachricht, als ich hörte, dass er vor einigen Monaten verstorben ist.“
Der Serbe würdigte seinen Mentor weiter:
„Solange ich Tennis spiele und solange ich lebe, werde ich seinen Namen ehren. Heute Abend war einer dieser Momente, in denen ich ihm Tribut zollen konnte. Ich bin sicher, dass die Menschen – jetzt und in Zukunft – erkennen werden, welchen Einfluss Niki auf die Tenniswelt hatte. Er hat es verdient. Er war ein ganz besonderer Mensch.“
- Novak DjokovicDjokovic genießt sein neues Leben in Griechenland
Djokovic scheint sich in seiner neuen Heimat Griechenland rundum wohlzufühlen:
„Ich fühle mich in Athen wie zu Hause“, sagte er. „Als ich vor ein paar Monaten mit meiner Familie hierher kam, war ich sehr aufgeregt. Ich habe Griechenland immer geliebt. Die Serben lieben Griechenland – das ist klar. Historisch, kulturell und religiös verbindet uns so vieles. Es war unglaublich, diese große Gastfreundschaft zu erleben.“
Besonders bewegt zeigte er sich von der Herzlichkeit der griechischen Bevölkerung:
„Mehr als jede Anerkennung für meine sportlichen Leistungen berührt mich die Freundlichkeit, mit der mir die Menschen hier begegnen. Das geht mir wirklich ans Herz. Athen ist in meinem Herzen“, fügte er hinzu.
Blick aufs Viertelfinale
Die Griechische Meisterschaft war für Djokovic ein persönliches Herzensprojekt, seit Turnier und Familie ihren neuen Lebensmittelpunkt nach Athen verlegt haben. Obwohl er in diesem Jahr einige Turniere ausließ, wollte er den Start auf heimischem Boden keinesfalls verpassen.
Nach seinem Sieg über den aktuellen Chengdu-Open-Champion Alejandro Tabilo trifft Djokovic im Viertelfinale nun auf den Portugiesen Nuno Borges – und will seiner emotionalen Woche ein sportliches Ausrufezeichen hinzufügen.