John McEnroe hat sich gegen die Ausrichtung von
ATP- und
WTA-Turnieren in Saudi-Arabien ausgesprochen, nachdem bekannt wurde, dass einige Veranstaltungen in das Land verlegt werden.
Tennisstar McEnroe hat sich bereits in der Vergangenheit gegen die Verlegung von Turnieren nach Saudi-Arabien ausgesprochen. Nach der Ankündigung, dass die ATP Next Gen Finals bis 2028 in Dschidda, einer saudi-arabischen Hafenstadt, stattfinden werden, hat er diese Meinung nun erneut geäußert.
Gleichzeitig berichtete die Zeitschrift Sports Illustrated, dass die WTA-Finals nach Riad, der Hauptstadt des Landes, verlegt werden könnten. Diese Entwicklungen finden inmitten zahlreicher Reaktionen von Fans statt, von denen viele die schlechte Menschenrechtslage in Saudi-Arabien als Grund dafür anführen, dass dort keine Veranstaltungen stattfinden sollten.
McEnroe: Tennis wird von saudischem Engagement nicht profitieren
Bei einer ESPN-Veranstaltung sprach sich McEnroe gegen die Zusammenarbeit der ATP und der WTA mit Saudi-Arabien aus.
"Ich würde es nicht tun. Ich glaube nicht, dass unser Sport es braucht. Ich glaube nicht, dass er davon profitieren würde, und ich persönlich denke nicht, dass wir es tun sollten", sagte er. Der Amerikaner schloss sich den Worten von
Chris Evert an, die sich ebenfalls gegen den Schritt aussprach, aber die Entscheidung nicht in ihrer Hand sah.
"Aber wie [Evert] sagte, liegt es nicht an uns. Jemand anderes wird diese [Entscheidung] treffen. Sie sprechen davon, dass die Next Gen Finals dorthin verlegt werden, 21 Jahre und jünger. Ich verstehe einfach nicht, warum wir in diese Richtung gehen", fügte er hinzu.
Der 64-Jährige betonte jedoch auch, dass er nicht der Meinung sei, dass man den Sportlern vorwerfen sollte, nach Saudi-Arabien zu reisen, da viele Menschen, einschließlich der amerikanischen Regierung, Geschäfte mit dem Land machen.
"Das ist etwas, das offensichtlich seit dem Golfsport in aller Munde ist, aber viele der Leute ... sind Heuchler, die herumsitzen und sagen, dass Golf oder Tennis nicht dorthin gehen sollten, während tonnenweise Unternehmen und tonnenweise Leute, die Sie kennen - einschließlich unserer Regierung und vieler, vieler anderer - dorthin gehen und Geschäfte machen, aber plötzlich ist es unerhört, dass Sportler das tun", sagte er.
Saudi-Arabien wurde für seine Behandlung von Frauen kritisiert, die erst seit 2018 in dem Land Auto fahren dürfen. Laut World Report 2023 "führen die Behörden weiterhin ein System der männlichen Vormundschaft ein, das von Frauen verlangt, die Erlaubnis eines männlichen Vormunds einzuholen, um zu heiraten, das Gefängnis zu verlassen oder bestimmte Formen der sexuellen und reproduktiven Gesundheitspflege zu erhalten."
Auch homosexuelle Handlungen sind in dem Land illegal, und die Höchststrafe ist die Todesstrafe.
Darüber hinaus wurde kürzlich bekannt, dass mindestens Hunderte äthiopische Migranten und Asylbewerber, die versuchten, die jemenitisch-saudische Grenze zu überqueren, zwischen März 2022 und Juni 2023 von saudischen Grenzsoldaten getötet wurden.
