Analyse: Mirra Andreeva verpasst WTA-Finals hauchdünn

WTA
Freitag, 24 Oktober 2025 um 20:00
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Das Rennen um die diesjährigen WTA-Finals war so eng wie selten zuvor – entschieden wurde es erst in den letzten Tagen der Asien-Tour. Mirra Andreeva galt lange als sichere Kandidatin für ihr Debüt in Riad, doch am Ende schnappten ihr Jasmine Paolini und Elena Rybakina den letzten Platz vor der Nase weg.

Vom sicheren Polster zur Enttäuschung

Nach den US Open lag Andreeva mit 4.189 Punkten auf Rang sieben – komfortabel vor Rybakina (3.751) und Paolini (3.526). Doch ihre Formkurve zeigte in Asien deutlich nach unten: Nur zwei Siege aus drei Turnieren bedeuteten ein mageres Plus von 130 Punkten. Ihr Endstand von 4.319 reichte nicht, um unter die besten Acht zu kommen. Besonders bitter: Wegen Visaproblemen konnte sie nicht an den Pan Pacific Open in Tokio teilnehmen – dort, wo Rybakina und Paolini ihre späten Aufholjagden starteten.
Paolini erreichte das Viertelfinale der China Open sowie die Halbfinals in Wuhan und Ningbo. In Ningbo unterlag sie Rybakina, die das Turnier gewann und damit selbst die Kontrolle über die Qualifikation übernahm. Mit ihrem Halbfinaleinzug in Tokio machte Rybakina den Sack zu – Andreeva blieb nur die Zuschauerrolle.

4.319 Punkte – und doch nicht dabei

Andreevas Punktzahl wäre in fast jedem anderen Jahr genug gewesen. Laut einer Reddit-Auswertung ist sie die erste Spielerin seit 2012, die trotz über 4.000 Punkten nicht für die Finals qualifiziert ist. Damals verpasste Samantha Stosur mit 4.135 Punkten das Turnier in Istanbul, obwohl sie eine starke Saison gespielt hatte.
Noch dramatischer ist der Minimalabstand: Nur sechs Punkte trennen Andreeva (4.319) von Paolini (4.325). So knapp ging es seit über einem Jahrzehnt nicht mehr zu. Für die 18-Jährige ist das ein schmerzhafter Abschluss eines Jahres, das so vielversprechend begann.

Ein Jahr mit Höhen – und einem bitteren Ende

Andreeva hatte 2025 furios begonnen, mit Siegen bei den WTA-1000-Turnieren in Dubai und Indian Wells. Auch mehrere Viertelfinaleinzüge bei Grand Slams zeigten, dass sie längst zur Weltspitze gehört. Doch kleine Schwächephasen und Turnierausfälle können auf der eng getakteten WTA-Tour große Folgen haben.
Ganz leer geht die Russin dennoch nicht aus: Im Doppel hat sie sich gemeinsam mit Landsfrau Diana Shnaider qualifiziert. Das Duo spielte eine starke Saison, gewann unter anderem bei den Miami Open und beendete das Jahr auf Rang fünf im Race – mit mehr als 1.000 Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz.
Für Andreeva bleibt der Trost, dass sie trotz des verpassten Einzel-Tickets als Doppelspielerin in Riad dabei sein wird – und mit nur sechs Punkten Rückstand vielleicht die knappste Nicht-Qualifikation der WTA-Geschichte erlebt hat.
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