Pegula gewinnt amerikanisches Duell in Wuhan Open nach Drei-Stunden-Krimi gegen Hailey Baptiste

Jessica Pegula überstand einen intensiven Erstrundenkampf bei den Wuhan Open 1000, als sie ihre Landsfrau Hailey Baptiste nach fast drei Stunden Spielzeit mit 6:4, 4:6, 7:6 (8) besiegte. Obwohl das Match zugunsten der Weltranglisten-Sechsten endete, machte es Baptiste ihrer erfahrenen Gegnerin alles andere als leicht: Die 23-Jährige wehrte sechs Matchbälle ab, bevor sie sich im nervenaufreibenden Tiebreak des dritten Satzes geschlagen geben musste.

Pegula, 31, wollte ihren dritten Sieg in Folge gegen Baptiste einfahren, die wiederum auf ihren ersten Erfolg im direkten Duell hoffte. Das Ergebnis war ein intensives, physisch forderndes Match, das die mentale Stärke beider Spielerinnen unterstrich. Pegula musste mehrfach Nervenstärke beweisen, als Baptiste sich hartnäckig gegen die Niederlage stemmte.

Im ersten Satz zeigte Pegula ihre Routine und gewann nach 49 Minuten mit 6:4. Zwar brachte sie nur 50 % ihrer ersten Aufschläge ins Feld (Baptiste 67 %), doch ihre Konstanz bei wichtigen Punkten und ihre Stärke beim zweiten Aufschlag gaben den Ausschlag. Pegula ging dank eines frühen Doppelbreaks 4:1 in Führung, und obwohl Baptiste eines der Breaks zum 4:3 zurückholte, ließ Pegula sich den Satz nicht mehr nehmen.

Baptiste reagierte beeindruckend auf den Satzverlust und drehte den zweiten Durchgang zu ihren Gunsten. Mit einer besseren taktischen Variation und mehr Ruhe gewann sie den Satz 6:4 in 53 Minuten. Die US-Amerikanerin punktete bei 65 % ihrer ersten Aufschläge und variierte geschickt ihre Platzierung. Pegula dagegen schwächelte beim zweiten Aufschlag, gewann nur 23 % dieser Punkte und ermöglichte es Baptiste, aggressiv zu returnieren und früh Breaks zu erzielen.

Baptiste ging 3:0 in Führung und verteidigte diesen Vorsprung mit Entschlossenheit. Zwar startete Pegula eine späte Aufholjagd, doch Baptiste verwandelte ihren zweiten Satzball nach einem epischen Aufschlagspiel mit fünf Einstandpunkten und erzwang den Entscheidungssatz.

Im finalen Satz war das Match völlig offen – beide hielten ihre Aufschlagspiele und lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. In den entscheidenden Momenten bewies Pegula jedoch ihre Erfahrung: weniger Doppelfehler, konstanterer zweiter Aufschlag und die Ruhe im Abschluss gaben schließlich den Ausschlag.

Nach fast drei Stunden Kampf setzte sich Jessica Pegula im Tiebreak mit 8:6 durch. Doch auch in der Niederlage beeindruckte Hailey Baptiste mit Kampfgeist und mentaler Stärke. Das Match war ein Paradebeispiel dafür, wie eng selbst Duelle zwischen einer Top-10-Spielerin und einer Herausforderin aus dem Mittelfeld verlaufen können – entschieden durch Nuancen, Nerven und Erfahrung.

Nach dem kräfteraubenden Drei-Stunden-Match zeigte sich Jessica Pegula erschöpft, aber erleichtert. In ihren ersten Worten nach dem Sieg sprach sie offen über den mentalen Kampf auf dem Platz:

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich über dieses Match sagen soll... Es war brutal“, sagte Pegula. „Ich hatte Matchbälle, dann fing sie plötzlich an, großartig zu spielen. Ich war mir in dem Moment einfach ein bisschen unsicher – und genau das reicht manchmal, damit jemand zurückkommt. Ich bin wirklich stolz auf mich, dass ich nicht eingebrochen bin. Ich habe durchgehalten – das war ein wilder Ritt.“

Pegulas nächster Test bei den Wuhan Open wird Ekaterina Alexandrova sein, die zuvor Landsfrau Ann Li besiegte. Die beiden trafen bislang fünfmal aufeinander, wobei Alexandrova knapp mit 3:2 in Führung liegt. In Wuhan bietet sich Pegula nun die Gelegenheit, die Bilanz auszugleichen.

Die Nummer 6 der Welt will ihren Asien-Schwung fortsetzen, nachdem sie bereits in der Vorwoche das Halbfinale erreicht hatte – dort jedoch eine bittere Niederlage gegen Linda Noskova einstecken musste. In Wuhan möchte Pegula nun erneut angreifen und ihre starke Form bestätigen.