Emma Raducanus Madrid Open enden mit einem Dreisatz-Krimi, den Marta Kostyuk für sich entscheidet

Emma Raducanus Formhoch nach ihrem bemerkenswerten Viertelfinaleinzug bei den Miami Open fand in Madrid ein jähes Ende. Die Britin unterlag in der zweiten Runde der Ukrainerin Marta Kostyuk mit 6:4, 2:6, 6:2 und verpasste damit die Chance, erneut tief in ein WTA 1000-Turnier vorzudringen.

Raducanu, die nach ihrer starken Leistung in Miami neue Hoffnungen geschöpft hatte, wirkte auf dem Sandplatz in der spanischen Hauptstadt von Beginn an unruhig. Zwar kämpfte sie sich im ersten Satz von einem 1:3-Rückstand noch einmal heran, doch zwei kostspielige Doppelfehler brachten ihr erneut ein Break ein – Kostyuk nutzte die Gelegenheit und sicherte sich den Satz.

Nach einer medizinischen Auszeit wegen Problemen am rechten Handgelenk drehte Raducanu im zweiten Durchgang auf und holte vier Spiele in Folge, um das Match auszugleichen. Der Entscheidungssatz begann jedoch denkbar ungünstig: Die 21-Jährige verlor früh den Faden – und letztlich den Satz – deutlich. Trotz aller Bemühungen blieb ihr ein Weiterkommen verwehrt. Ihre Unsicherheit auf Sand, die sie selbst vor dem Match eingeräumt hatte, war über weite Strecken sichtbar – besonders gegen eine Spielerin wie Kostyuk, die sich auf dem Belag deutlich wohler fühlt.

Während Raducanu enttäuschte, sorgte Anastasia Potapova für eine der großen Überraschungen des Tages. Die Russin besiegte Zheng Qinwen, die als Nummer acht gesetzt war, mit 6:4, 6:4 und beendete damit eine Serie von acht Niederlagen in Folge gegen Top-10-Spielerinnen.

Potapova, die zuletzt aufgrund einer Verletzung aus dem Duell mit Aryna Sabalenka zurückziehen musste, präsentierte sich in blendender Verfassung. Sie verwandelte fünf ihrer neun Breakchancen und dominierte mit mutigem Spiel die entscheidenden Momente. Nach dem Match erklärte sie:

„Dieser Sieg fühlt sich nicht wie ein Wunder an – einfach weil ich wusste, dass ich auf diesem Level spielen kann. Unsere letzten Matches waren alle enge Drei-Satz-Krimis, teilweise über drei Stunden. Heute war der Unterschied, dass ich in den entscheidenden Momenten den Mut hatte, draufzugehen. Ich habe nicht versucht, mich zu überzeugen – ich wusste einfach, dass ich es kann.“

Mit diesem Sieg dürfte Potapova neues Selbstvertrauen für die kommenden Runden schöpfen – und setzt damit ein deutliches Ausrufezeichen in einem Turnier, das bislang von zahlreichen Überraschungen geprägt ist.