Mission erfüllt: Elena Rybakina steht als erste Spielerin im Halbfinale der WTA Finals

Elena Rybakina ist die erste Spielerin, die sich nach Abschluss des zweiten Tages der Serena-Williams-Gruppe für das Halbfinale der WTA Finals qualifiziert hat. Es ist das erste Mal, dass die Kasachin das Final Four des Turniers erreicht, nachdem sie bei ihren beiden vorherigen Teilnahmen in den Jahren 2023 und 2024 in der Round Robin-Phase ausgeschieden war.

Der Wimbledonsiegerin von 2022 gelang im ersten Match des Tages ein bemerkenswerter Sieg gegen Iga Swiatek. Rybakina gewann trotz eines Satzrückstands mit 3:6, 6:1, 6:0. Beide Spielerinnen hatten ihre Auftaktmatches gewonnen, doch Rybakina übernimmt nun die Führung in der Gruppe und verkürzt den Rückstand auf Swiatek auf 5:6.

Der Triumph der ehemaligen Nummer 3 der Weltrangliste garantierte nicht sofort ihre Klassifizierung, da sie das Ergebnis des zweiten Matches zwischen Amanda Anisimova und Madison Keys - beide Verlierer des ersten Tages - abwarten musste.

In einem rein amerikanischen Duell war es Anisimova, die den Sieg errang, indem sie einen Breakrückstand im zweiten Satz aufholte und mit 4:6, 6:3, 6:2 gewann. Damit hält sie ihre Hoffnungen auf den Einzug ins Halbfinale am Leben, was sie im entscheidenden Duell gegen Swiatek in einer Neuauflage ihrer letzten beiden Grand-Slam-Turniere entscheiden muss (Swiatek besiegte Anisimova im Finale von Wimbledon, während die Amerikanerin im Viertelfinale der US Open siegreich war).

Nach den Ergebnissen des Tages sicherte sich Rybakina nicht nur den Einzug ins Halbfinale, sondern auch den Gruppensieg – eine potenziell vorteilhafte Ausgangsposition für die K.-o.-Phase.

Rybakinas drittes Round-Robin-Match gegen Keys wird daher kaum Einfluss auf den Spitzenplatz in der Gruppe haben. Die Australian-Open-Siegerin ist bereits ausgeschieden, während die Kasachin ihre Führung in der Gruppe sicher hat. Selbst bei einer Niederlage würde Rybakinas positive Bilanz in den direkten Duellen mit Iga Swiatek und Amanda Anisimova ihr den ersten Platz sichern.

Das Duell zwischen Anisimova und Swiatek entscheidet über die zweite Halbfinalistin. Im Halbfinale trifft Rybakina auf die Zweitplatzierte der Steffi-Graf-Gruppe, in der derzeit Titelverteidigerin Coco Gauff führt – dort hat allerdings bislang jede Spielerin erst ein Match absolviert.

Bei ihren bisherigen zwei Teilnahmen am Saisonfinale hat Rybakina eine Bilanz von 2:4 und war noch nie über die Gruppenphase hinausgekommen. Für ihre beiden Siege hat sie bereits 400 Punkte gesammelt und könnte in die Top 5 der Weltrangliste aufsteigen, sollte sie in Riad weiter erfolgreich bleiben.

Rybakina hatte eine schwierige Aufgabe, um sich die Qualifikation zu sichern. Noch vor wenigen Wochen lag sie deutlich außerhalb der Top 8 im WTA-Race, doch dank starker Leistungen zum Saisonende konnte sie Mirra Andreeva einholen und schließlich aus dem Rennen verdrängen. Zudem überholte sie Madison Keys und Jasmine Paolini, die ursprünglich als Nummer 7 bzw. 8 gesetzt waren.

Die Kasachin gehört derzeit zu den formstärksten Spielerinnen der Tour. Sie erreichte die Halbfinals bei den Canadian Open und in Cincinnati, das Viertelfinale in Wuhan und holte den Titel in Ningbo. In der letzten Turnierwoche stand sie zudem im Halbfinale der WTA 500 Tokyo Open – ein Ergebnis, das ihre Qualifikation besiegelte. Kurz darauf zog sie sich aus dem Turnier zurück, noch bevor sie im Halbfinale auf Linda Noskova getroffen wäre, um ihre Vorbereitung auf Riad zu beginnen.

Rybakina befindet sich aktuell in einer Siegesserie von acht Matches (vier in Ningbo, zwei in Tokio – das Rückziehen wurde nicht als Niederlage gewertet – und zwei bei den WTA Finals). In ihrem dritten Round-Robin-Duell trifft sie auf Madison Keys, wobei es Gerüchte über einen krankheitsbedingten Rückzug der Amerikanerin gibt. Sollte Keys nicht antreten, würde Ersatzspielerin Mirra Andreeva ihren Platz einnehmen.