„Queen Wen“ regiert auch abseits des Courts: Zheng Qinwen zum zweiten Jahr in Folge als WTA Fan Favorite gekürt

Zum zweiten Mal in Folge hat Chinas Zheng Qinwen den WTA Fan Favorite Award gewonnen. Die Weltranglisten-24. erlebte eine von Verletzungen geprägte Saison, unterzog sich einer Operation und verbrachte Monate außerhalb des Wettbewerbs, doch das hinderte sie nicht daran, erneut zur Wahl des Publikums gekürt zu werden.

Die Olympiasiegerin von Paris 2024 erlebte einen rasanten Popularitätsschub, nachdem sie vor wenigen Jahren auf Topniveau durchgebrochen war. 2022—ihr erstes komplettes Jahr auf der Profitour—drang sie in die Top 25 vor und wurde zur WTA Newcomer of the Year gewählt. Ende 2023 hatte sie sich als Top-15-Spielerin etabliert und den Most Improved Player of the Year Award gesichert.

Zhengs Leistungshöhepunkt folgte 2024. Sie startete das Jahr mit ihrem ersten Grand-Slam-Finale bei den Australian Open, wo sie als Finalistin hinter Aryna Sabalenka abschloss. Es war ein bemerkenswertes Jahr, geprägt von olympischem Gold in Paris, dazu Tourtiteln, einem WTA-1000-Finale und dem Einzug ins Endspiel der WTA Finals. Sie erreichte mit Weltranglistenplatz 4 ihre Bestmarke, positionierte sich als große Anwärterin für 2025 und krönte die Saison mit ihrem ersten Fan Favorite Award.

Für Zheng lief 2025 auf dem Platz jedoch nicht nach Plan. Sie litt von Saisonbeginn an unter Verletzungen und schwankenden Ergebnissen und konnte erst im März erstmals zwei Siege in Serie verbuchen, mit Viertelfinaleinzügen in Indian Wells und bei den Miami Open.

Erst auf Sand fand sie wirklich zurück; Halbfinale in Rom und Viertelfinale bei Roland Garros brachten ihre Saison scheinbar wieder in die Spur, gefolgt von einem Halbfinale bei den HSBC Championships. Anhaltende Ellbogenprobleme belasteten sie jedoch über weite Strecken des Jahres und bereiteten der Chinesin ständig Schmerzen.

Die Olympiasiegerin schied in Wimbledon in der ersten Runde gegen Katerina Siniakova aus und beendete damit eine Rasensaison mit schwachen Resultaten. Nur wenige Tage später überraschte sie die Tenniswelt mit der Mitteilung, dass sie sich unmittelbar nach ihrem Auftritt in SW19 einer Operation unterzogen habe, was sie für mehrere Monate außer Gefecht setzte—einschließlich der kompletten Nordamerika-Tour und der US Open, wo sie Viertelfinalpunkte zu verteidigen hatte.

„Nach Rücksprache mit Ellbogen-Spezialisten und ausführlichen Gesprächen mit meinem Team haben wir entschieden, dass eine arthroskopische Operation die beste Option ist, um das Problem vollständig zu lösen. Gestern wurde der Eingriff erfolgreich durchgeführt, und ich bin dankbar, dass er hinter mir liegt“, postete sie im Juli auf Instagram. „Das ist nur eine kurze Auszeit, und ich sehe sie als notwendigen Schritt auf dem Weg zu einer besseren Version von mir auf dem Platz. Danke für eure fortwährende Unterstützung und Ermutigung. Ich kann es kaum erwarten zurückzukehren—bis bald!“

Zheng schaffte es noch vor Jahresende auf die Tour zurück und weckte große Erwartungen für die Asien-Tour, wo sie auf heimischem Boden viele Punkte zu verteidigen hatte. Sie reiste nach Peking zu den China Open und besiegte Emiliana Arango in der ersten Runde in zwei Sätzen.

Allerdings verspürte sie in ihrer Zweitrundenpartie gegen Linda Noskova körperliche Beschwerden, die sie im dritten Satz zum Aufgeben zwangen. Dies sollte Zhengs letzter Tour-Auftritt der Saison bleiben, da sie von den verbleibenden Asien-Turnieren zurückzog und zum Jahresende mehrere Plätze in der Rangliste einbüßte.

Zheng beendete die Saison als Nummer 24 der Welt, mit einer 20:12-Bilanz auf WTA-Ebene und Preisgeldern von knapp 1,5 Millionen US-Dollar auf dem Platz. Die 23-Jährige startet ihre Saison 2026 bei den Australian Open—als einzige Top-40-Spielerin, die vor dem ersten Grand Slam des Jahres auf Vorbereitungsturniere verzichtet—und will dort ihren Rhythmus für die kommenden Monate wiederfinden.

Vorerst beendet sie ein schwieriges Jahr mit positiven Nachrichten, anerkannt von den Fans, die „Queen Wen“ zu einer der gefeiertsten und meistverfolgten Spielerinnen auf der Tour gemacht haben.