Simona Halep reflektiert ihre Brustverkleinerung mit 17: „Ich hatte große Angst und fing an zu weinen“

Simona Halep hat offen über eine der prägendsten und am häufigsten missverstandenen Entscheidungen ihres Lebens gesprochen: die Brustverkleinerung, die sie als Teenager vornehmen ließ, um ihre Tenniskarriere zu retten. In einem neu veröffentlichten Video eines ihrer Sponsoren blickt der rumänische Star auf den Moment zurück, der sie zu Angst, Zweifel und der Realität ihrer körperlichen Grenzen zwang – just als ihre Profireise begann. „Ich kam in großer Form nach Roland Garros und ich habe es gewonnen. Es war ein Traum“, erinnerte sich Halep. „Und dann, während des Trainings, plötzlich … ich blockierte. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich hatte große Angst und fing an zu weinen.“

Für Halep, damals erst 17, war das Problem weit mehr als bloßes Unbehagen. Ein chronisches Rückenleiden – vielen damals unbekannt – begann ihre Biomechanik, ihr Selbstvertrauen und ihre Fähigkeit, mit der nötigen Intensität zu konkurrieren, zu beeinträchtigen. Die Juniorensiegerin von Roland Garros sah sich plötzlich mit einer karriereverändernden Operation konfrontiert, lange bevor die meisten Spielerinnen überhaupt in die Profitour vordringen. „Ich hatte bereits ein ernstes Problem an der Wirbelsäule. Ich war 17, und es war zu früh, eine solche Entscheidung zu treffen, aber es war eine Ja-oder-Nein-Sache. Ich wusste, dass ich ohne sie kein Tennis auf höchstem Niveau spielen konnte“, fügte die frühere Nummer 1 der Welt hinzu.

Die Teenagerin, die gerade den größten Juniorentitel der Welt gewonnen hatte, musste zwischen unmittelbarer körperlicher Entlastung und einer langen Zukunft auf der Tour wählen. Halep beschrieb, wie sie sich vom Druck überwältigt fühlte, sich jedoch von einer Überzeugung leiten ließ, die stärker war als die Unsicherheit um sie herum. Die Operation, so berichtete sie, wurde letztlich von dem Glauben getragen, dass ihre langfristige Laufbahn davon abhing. „Ich hatte Vertrauen; ich wusste, dass sich das Opfer lohnen würde“, sagte die Rumänin und blickte auf eine Entscheidung zurück, die ihren Aufstieg zu zwei Grand-Slam-Titeln und an die Spitze der Weltrangliste prägte.

Ihre Botschaft richtet sich heute, Jahre später, an junge Athleten und alle, die an einem schwierigen, zutiefst persönlichen Scheideweg stehen. Halep betont die Rolle von innerer Überzeugung, Entschlossenheit und Mut, um den Weg nach vorn zu ebnen. Ihre Schlussworte im Video unterstreichen die Philosophie, die sie durch einen der härtesten Momente ihrer Jugend geführt hat: „Du baust dir deine eigene Zukunft. Der erste Schritt ist der Glaube – dass du dorthin gelangen kannst, wo du hinwillst.“

Die körperliche Veränderung schlug sich in einer Weiterentwicklung auf dem Platz nieder. Bekannt für explosive Bewegung und sauberes Timing von der Grundlinie, wurde Halep zu einer der schnellsten und taktisch diszipliniertesten Spielerinnen auf der WTA-Tour. Ihr Aufstieg nach der Operation war rasant: 6 Titel im Jahr 2013, ihr erstes Grand-Slam-Finale 2014 bei Roland Garros. Der Durchbruch in die Top 10 und der anschließende Aufstieg zur Nummer 1 wären ohne die körperliche Befreiung mit 17 nicht möglich gewesen.

Sie gewann ihren ersten Major bei den French Open 2018, nachdem sie zuvor drei Endspiele in Folge verloren hatte. Einen zweiten Slam fügte sie 2019 in Wimbledon hinzu, als sie Serena Williams in einer nahezu fehlerlosen Vorstellung mit nur drei unerzwungenen Fehlern besiegte. In ihrer eigenen Darstellung war diese Wahl die erste große Prüfung ihrer Karriere – und der Moment, in dem sie erkannte, dass der Glaube an den eigenen Weg den sichtbaren Ergebnissen vorausgehen muss.

Haleps Karriere nahm mit ihrer Sperre 2022 wegen eines positiven Tests auf Roxadustat bei den US Open eine unerwartete Wendung. Sie beteuerte stets ihre Unschuld und beharrte darauf, dass die Substanz durch verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel in ihren Körper gelangt sei. Nach Monaten rechtlicher Auseinandersetzungen, Einsprüchen und unabhängigen Prüfungen reduzierte der Internationale Sportgerichtshof ihre Sperre von vier Jahren auf neun Monate und erkannte eine unabsichtliche Aufnahme an. Die Reduzierung machte sie theoretisch sofort wieder startberechtigt.

Die Kontroverse traf ihren Ruf und ihre mentale Gesundheit tief, und Halep beschrieb die Zeit offen als die schwierigste ihres Lebens. Sie versuchte 2024 ein Comeback, kämpfte jedoch mit Rhythmus, Timing und anhaltenden Verletzungen. Trotz erheblicher öffentlicher Unterstützung entschied sich Halep schließlich, dem Sport endgültig den Rücken zu kehren, und bestätigte 2025 offiziell ihren Rücktritt, da sie zu dem Schluss kam, dass ihr Körper die Anforderungen des Tennis auf höchstem Niveau nicht mehr tragen könne.