Wer ist Victoria Mboko? Die 18-jährige kanadische Sensation schlägt in dieser Saison Wellen

WTA
Sonntag, 03 August 2025 um 10:00
mbokomiami
Eine der interessantesten Geschichten bei den 2025 Miami Open war die 18-jährige Sensation Victoria Mboko, die mit ihrem Sieg gegen Maria Camila Osorio Serrano für Aufsehen sorgte. Sie setzte sich mit 7:5, 5:7, 6:3 durch und trifft morgen in der zweiten Runde auf die Top-10-Spielerin Paula Badosa.
Aber die Kanadierin, die sich mit einem Sieg bereits um 10 Plätze in Richtung der Top 150 der WTA Rangliste verbessert hat, ist dafür im Jahr 2025 gut gerüstet. Auf dem ITF-Circuit war sie ein Moloch.
Die Verantwortlichen der Tour haben in ihren sozialen Medien schnell darauf hingewiesen. Die WTA sagte, man solle sich den Namen merken, und die ITF wies prompt darauf hin, dass sie den Namen bereits kenne. Sie hat die W35-Titel in Le Lamentin, Petit-Bourg und Manchester sowie die W75-Titel in Rom und Porto gewonnen.
Sie hat nur eine Niederlage im Jahr 2025 erlitten, weshalb sie als neuer Star nach Miami eingeladen wurde, und gegen die Kolumbianerin setzte sie das, was sie auf der kleineren Tour gelernt hatte, in einen großartigen Sieg um. Außerdem musste sie lernen, mit dem Publikum zu kämpfen, das sehr auf Osorios Seite war.
"Ich hatte das Gefühl, dass ein Großteil der Zuschauer gegen mich war", sagte der 18-Jährige über die Fans. "Ich bin stolz darauf, dass ich den ganzen Lärm ausgeblendet und mich mehr auf mich selbst konzentriert habe."
"Es waren auch viele Kanadier dabei. Ich habe sie irgendwie mehr in meinen Kopf gelassen."
Aber es ist ein Lauf, mit dem Mboko zu Beginn der Saison nicht einmal selbst gerechnet hatte. "Wenn ich mir gesagt hätte: 'Du wirst drei Turniere in Folge gewinnen', hätte ich gesagt: 'Was redest du da?'"

Durchbruch auf der großen Bühne

Nach einem soliden Auftritt in Miami wurde sie erstmals für das kanadische Team im Billie Jean King Cup nominiert – beim Qualifikationsspiel gegen Rumänien in Tokio. Es war der Beginn ihrer Integration in die Zukunft des kanadischen Damentennis.
Kurz darauf qualifizierte sie sich für das WTA-1000-Turnier in Rom und besiegte in Runde eins Arianna Zucchini. In der zweiten Runde traf sie erneut auf Coco Gauff, gewann den ersten Satz, ehe die Amerikanerin das Spiel noch drehte und mit 5:7, 6:2, 6:1 gewann.

Grand-Slam-Debüt und Sprung in die Top 100

Ihr Grand-Slam-Debüt feierte sie bei den French Open, wo sie sich durch die Qualifikation kämpfte – mit Siegen über Sinja Kraus, Kathinka von Deichmann und Kaja Juvan. In der Hauptrunde schlug sie Lulu Sun und Eva Lys und erreichte zum ersten Mal in ihrer Karriere die dritte Runde bei einem Major.
Damit wurde sie – neben Maya Joint und Mirra Andreeva – zur einzigen Teenagerin in den Top 100 der Weltrangliste (Platz 91) und sorgte international für Aufsehen.

Gauff-Revanche und Kurs auf die Top 50

Am Samstag gelang ihr dann der bislang größte Coup: In Montreal schlug sie Coco Gauff in einem hochklassigen Match und zog ins Achtelfinale der Canadian Open ein. Dort trifft sie nun auf Jessica Bouzas Maneiro aus Spanien.
Mboko ist bereits um 30 Plätze nach oben geklettert – von Rang 85 aus – und dürfte kommende Woche erstmals in den Top 50 stehen. Ein Name, den man sich merken sollte: Ihr kometenhafter Aufstieg hat gerade erst begonnen.

Match Statistics Osorio vs. Mboko

Osorio VS Mboko
Service
1 Aces 4
2 Double Faults 7
72% (72/100) 1st Service Percentage 69% (75/109)
57% (41/72) 1st Service Points Won 59% (44/75)
43% (12/28) 2nd Service Points Won 41% (14/34)
56% (10/18) Break Points Saved 33% (3/9)
53% (9/17) Service Games 63% (10/16)
Return
41% (31/75) 1st Return Points Won 43% (31/72)
59% (20/34) 2nd Return Points Won 57% (16/28)
- Break Points Saved -
Other
2h 34m Match Duration 2h 34m
Die 18-Jährige ist keine Geschichte wie Mirra Andreeva, sondern hat fast den Weg von Emma Navarro eingeschlagen. Ihr Debüt im Hauptfeld der WTA-Tour gab sie bei den Canadian Open 2022 im Doppel, aber ihren ersten Auftritt als Wildcard-Teilnehmerin hatte sie erst als Teenager in Granby. Mboko erreichte 2022 das Finale von zwei Grand-Slam-Juniorenturnieren.
Sie hat also auch auf der Juniorentour die harte Arbeit geleistet. Sie erreichte sowohl bei den Australian Open als auch in Wimbledon den Gipfel, aber es war die ITF-Tour, auf der sie drei Jahre später, als sie erwachsen wurde, aufblühte und 22 aufeinanderfolgende Matches ohne Satzverlust gewann, ganz zu schweigen von der Serie von 28 ungeschlagenen Spielen, die sie jetzt hat.
Navarro ist vielleicht ein gutes Beispiel dafür, denn sie selbst hat sich bei ITF-Turnieren und WTA 125k-Turnieren durchgebissen und ist in der Rangliste weit nach oben gekommen, nachdem sie diese Chancen genutzt hat. In einer Welt, in der Topspielerinnen nicht eine Stufe tiefer gehen wollen, ist Mboko vielleicht der Grund dafür, denn sie hat die Konkurrenz konsequent aus dem Weg geräumt.
Mboko hat sich bereits zweimal gegen Clervie Ngounoue durchgesetzt und auch Harriet Dart hat sich in letzter Zeit durchgesetzt. Es ist auch eine Zeit, in der Kanada wieder eine aufstrebende Hoffnung braucht.
Bianca Andreescu ist seit ihrem Sieg bei den US Open nicht mehr auf der Tour vertreten, Eugenie Bouchard spielt jetzt stattdessen Pickleball und Leylah Fernandez ist außerhalb des Doppels vielleicht ihre größte Hoffnung, auch wenn sie hin und her geht. Die Zeit wird es zeigen, wenn es um Mbokos Zukunft geht, aber sie hat in Miami bewiesen, dass sie auf jeden Fall eine ist, auf die man achten muss, was auch immer passiert.
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