Emma Raducanu ist in der dritten Runde der
Canadian Open deutlich an
Amanda Anisimova gescheitert. Die an Nummer fünf gesetzte Amerikanerin, die zuletzt das Wimbledon-Finale erreicht hatte, dominierte das Duell mit 6:2, 6:1. Raducanu, die mit zwei Siegen in den letzten direkten Duellen gegen Anisimova in das Match ging, konnte nur selten mithalten und musste in beiden Sätzen jeweils früh ihr Service abgeben. Ihr einziges Aufschlagspiel holte sie zu Beginn des ersten Satzes – danach war sie chancenlos.
Einseitige Statistiken untermauern klare Rollenverteilung
Anisimova brauchte wenig Mühe, um das Spiel zu kontrollieren. Bereits im zweiten Spiel des ersten Satzes gelang ihr das erste Break, das Raducanu zwar sofort konterte – doch dabei blieb es. Die Amerikanerin ließ Raducanu keine weitere Möglichkeit zum Comeback und spielte mit zunehmender Souveränität. Im zweiten Satz gelangen Raducanu bei eigenem Aufschlag lediglich acht Punkte. Anisimova traf 29 Winner bei 25 unerzwungenen Fehlern, während Raducanu auf lediglich fünf Winner und ganze 22 unerzwungene Fehler kam.
Anisimova, die seit Beginn der Rasensaison 14 ihrer letzten 17 Matches gewonnen hat und als neunte Amerikanerin seit 2009 die 50-Siege-Marke bei WTA-1000-Turnieren überschritt, steht damit im Viertelfinale. Dort trifft sie nicht auf Anna Kalinskaya, sondern auf
Elina Svitolina. Die Ukrainerin zeigte eine bärenstarke Vorstellung und deklassierte Kalinskaya mit 6:1, 6:1. Svitolina, die regelmäßig zu Grand-Slam-Zeiten ihre beste Form findet, peilt nun auch in Montreal eine starke Endphase an.
Während Svitolina Erfolg hat, kämpft Lys mit Swiatek
Außerdem war es insgesamt ein durchwachsener Abend für die Topspielerinnen. Iga Swiatek brauchte etwas mehr als eine Stunde, um Eva Lys mit 6:2, 6:2 zu besiegen, die auf dem ganzen Platz herumlaufen musste, worüber sie sich anschließend in den sozialen Medien lustig machte.
"@iga.swiatek ich beende immer meine guten läufe lol. ich habe mein bestes versucht und bin dieses mal ein bisschen näher gekommen. wir schätzen die kleinen schritte. GRÖSSTES DANKESCHÖN an die erstaunlichen Fans in Montreal. Ihr habt mir das Gefühl gegeben, geliebt zu werden. bis zum nächsten Jahr", schrieb sie auf Instagram, während sie auch sagte: "Es stimmt, was ich 20 Minuten nach dem Spiel zu meiner Box gesagt habe", darüber, dass Swiatek mich dazu gebracht hat, Marathons zu laufen.
Sevastova überrascht Pegula nach langer Pause
Jessica Pegula ist weiterhin auf der Suche nach Konstanz. In Montreal unterlag sie der formstarken Anastasija Sevastova, die nach einer langen Pause aufgrund eines Kreuzbandrisses und ihrer Mutterschaft auf beeindruckende Weise zurückgekehrt ist. Die Lettin präsentierte sich wie in besten Zeiten und nutzte die Unsicherheiten der Weltranglisten-Vierten eiskalt aus. Pegula, die in dieser Saison häufig zwischen Licht und Schatten pendelt, fand kein Mittel gegen das variable Spiel ihrer Gegnerin.
Muchova ringt Bencic nieder – Hoffnung auf Aufschwung
Karolina Muchova hingegen meldete sich eindrucksvoll zurück. Trotz anhaltender Sorgen um ihr lädiertes Handgelenk – und der Andeutung, dass eventuell eine weitere Operation nötig sei – setzte sie sich in einem intensiven Duell mit 6:7, 6:2, 6:3 gegen Belinda Bencic durch. Für Muchova ist es der erste Sieg über eine Top-20-Spielerin in dieser Saison – und ein wichtiges Signal mit Blick auf die bevorstehenden US Open, bei denen sie viele Punkte zu verteidigen hat. Sollte sie körperlich fit bleiben, zählt die Tschechin zweifellos wieder zum erweiterten Favoritenkreis auf Hartplatz.