Da der Turnierkalender für 2026 extrem dicht ist, hat der ehemalige US-Profi
Jim Courier die Herausforderung übernommen, die Saison von
Carlos Alcaraz zu strukturieren. Eine Aufgabe, die komplizierter ist, als sie klingt: Der Weltranglistenerste steht vor einem Jahr voller Pflichtturniere, bei denen kaum Raum für Erholung bleibt.
27 Pflichtwochen für volle Boni
„Es gibt die Masters 1000, von denen man acht spielen muss“, erklärte Courier im Tennis Channel. „Das sind etwa 13 Wochen, weil viele davon über zwei Wochen gehen. Dann kommen die vier Grand Slams mit weiteren acht Wochen hinzu. Außerdem muss man mindestens fünf ATP-500-Turniere spielen – das sind fünf Wochen. Und wenn man sich für die ATP Finals qualifiziert, kommt noch eine Woche dazu. Insgesamt sind also 27 Wochen Pflicht, wenn man das volle Bonusgeld erhalten will.“
Mit diesen Vorgaben muss Alcaraz seine Pausen sorgfältig planen. Courier betonte, dass nur gezielte Erholungsphasen langfristig Erfolg sichern können.
Drei Turniere müssen weichen
Laut Courier sollte Alcaraz auf drei Events verzichten: Rotterdam, Monte-Carlo und Barcelona. „Er braucht ein paar Mal im Kalender eine dreiwöchige Pause“, sagte der US-Amerikaner. „Das gibt ihm Zeit, sich von den Reisen zu erholen, sich körperlich zu regenerieren und mental frisch zu bleiben.“
Nach den Australian Open solle Alcaraz also auf Rotterdam verzichten, bevor er nach Doha und dann zum Sunshine Double nach Indian Wells und Miami reist. Monte-Carlo – das einzige nicht-obligatorische Masters-1000-Turnier – würde Courier ebenfalls streichen. Barcelona auszusetzen sei zwar schwierig, da es in Spanien stattfindet, doch eine Pause zwischen den Sand- und Rasenturnieren sei entscheidend, um fit in die intensive Phase von Madrid bis Wimbledon zu starten.
Planung nach Wimbledon
Auch nach Wimbledon rät Courier zu Vorsicht: „Sorry, Kanada – du musst auch gehen. Er hat Kanada dieses Jahr ausgelassen, und das war seine einzige echte dreiwöchige Pause 2024. Wenn er das nächstes Jahr wieder macht, bekommt er erneut eine wertvolle Ruhephase.“
Nach dieser Pause könne Alcaraz in Cincinnati und bei den US Open wieder voll angreifen.
Saisonende mit schwierigen Entscheidungen
Nach den Grand Slams stehen weitere Dilemmata an. Soll Alcaraz beim Laver Cup antreten, den er liebt, oder für Spanien im Davis Cup spielen? „Dieses Jahr sollte er beides machen, aber am Ende ließ er den Davis Cup aus und spielte den Laver Cup“, sagte Courier. „Diese beiden Events sollten wohl zuerst gestrichen werden – außer er fühlt sich außergewöhnlich frisch.“
Zum Abschluss des Jahres stehen der Asian Swing, der European Indoor Swing und schließlich die ATP Finals an. „Er kann entweder Tokio oder Peking spielen – beides ATP-500-Turniere – und danach Shanghai. Dann folgt eventuell die Six Kings Exhibition, die kaum Energie kostet. Danach kommen die Paris Masters, die ATP Finals und der Davis Cup. Anschließend hat er fünf Wochen Pause vor der neuen Saison.“
Mit dieser straffen Planung soll Alcaraz fit bleiben – und gleichzeitig alle Chancen wahren, seine Spitzenposition im Jahr 2026 zu verteidigen.