Auger-Aliassime: Erfolg, Eheglück und neue Gelassenheit

ATP
Freitag, 31 Oktober 2025 um 11:10
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Nach einem der prägendsten Jahre seiner Karriere blüht Felix Auger-Aliassime auf und neben dem Platz gleichermaßen auf. Der Kanadier krönte seinen Sommer mit dem ersten Grand-Slam-Titel seiner Laufbahn bei den US Open – und fand auch privat sein Glück. Anfang des Jahres heiratete er seine langjährige Partnerin Nina Ghaibi in einer glamourösen dreitägigen Feier in Marokko.
„Wenn man eine Hochzeit plant, will man, dass es das Ereignis des Lebens wird“, erzählte er lächelnd im Interview mit Tennis Channel. „Es hat all unsere Erwartungen übertroffen. Unsere Freunde und Familien waren begeistert. Wir wollten nicht nur einen Tag feiern – die Leute kamen von weit her, also haben wir drei Tage lang gefeiert. Es war magisch.“
Diese emotionale Ausgeglichenheit scheint sich auch auf sein Tennis auszuwirken. Beim Paris Masters kämpfte sich der 25-Jährige durch mehrere enge Dreisatzmatches, darunter ein hart erarbeiteter Sieg gegen Daniel Altmaier, um das Viertelfinale zu erreichen.

Taktische Reife und mentale Stärke

Altmaier begann aggressiv und sicherte sich den ersten Satz, doch Auger-Aliassime reagierte klug. „Ich hatte ein schlechtes erstes Aufschlagspiel, machte ein paar Fehler – das passiert“, erklärte er. „Er variierte viel beim Aufschlag, was es schwierig machte. Aber sobald ich den Mittelweg fand, fühlte ich mich entspannter und sah den Platz klarer.“
Seine Anpassung zahlte sich aus: „Altmaier hat eine großartige einhändige Rückhand, deshalb wollte ich ihn von dieser Seite fernhalten und mein Spiel auf die Vorhand verlagern. Dann habe ich bessere Möglichkeiten, das Spiel zu diktieren – das war der Plan, und er hat funktioniert.“

Ein Jahr der Weiterentwicklung

2025 war für den Kanadier ein Jahr stetiger Verbesserung. Nach seinem Triumph in New York holte er im Herbst einen weiteren Titel in Brüssel. „Es ist schwer, nur einen Bereich hervorzuheben“, sagte Auger-Aliassime. „Mein Aufschlag ist stabiler, meine Bewegung besser, und ich schließe häufiger am Netz ab. Mental bin ich gefestigter, und auch meine Rückhand ist stärker geworden. Im Moment fügt sich vieles zusammen – ich fühle mich gut, aber ich muss dranbleiben.“
Diese Ruhe in Druckmomenten – seine „Kälte in den Adern“ – ist längst zu seinem Markenzeichen geworden. „Ich mag es, wenn Matches Bedeutung haben“, erklärte er. „Wenn der Einsatz hoch ist, fokussiere ich mich noch mehr – Punkt für Punkt. Genau das war diese Woche der Schlüssel.“

Blick auf das Viertelfinale

Im Viertelfinale trifft Auger-Aliassime auf den Franzosen Valentin Vacherot, der mit seinem Lauf von der Qualifikation bis zum Titelgewinn in Shanghai für Aufsehen sorgte. „Ich habe schon oft mit ihm trainiert, aber dieses Jahr war wirklich sein Durchbruch“, sagte Auger-Aliassime. „Neun Siege in Folge, dann hier wieder stark – das zeigt, dass er auf hohem Niveau spielt. Ich respektiere ihn sehr und bereite mich darauf vor, mein bestes Tennis zu zeigen.“
Mit neuer Gelassenheit, taktischer Reife und privatem Glück scheint Felix Auger-Aliassime bereit, seinen sportlichen Aufstieg fortzusetzen – und 2025 endgültig als Wendepunkt seiner Karriere zu festigen.
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