Alexander Bublik ist für eine starke Saison belohnt worden. Er ist als Ersatzspieler nach Turin gereist für
die laufenden ATP Finals. Sein Debüt bei dem Turnier könnte früher kommen als erwartet, da es Verletzungssorgen im Feld gibt – allen voran bei Felix Auger-Aliassime nach seiner Niederlage gegen Jannik Sinner.
Der Kasache beendete das Race to Turin als Zehnter. In den meisten Jahren wäre er damit zweiter Ersatzspieler, doch er rückte einen Platz auf, nachdem der siebenfache Champion Novak Djokovic wegen eines Ellenbogenproblems, das seinen Triumph bei der Hellenic Championship überschattete, zurückzog. Dadurch erhielt der Athener Finalist Lorenzo Musetti sein Debüt, und auch Bubliks Einsatz könnte kurz bevorstehen.
Bublik in Lauerstellung
Ersatzspieler zu sein, ist kein schlechtes Geschäft. Schon fürs Erscheinen und den Aufenthalt vor Ort hat Bublik £118.000 verdient. Diese seltene Chance, viel Geld zu verdienen, würde sich fortsetzen, falls er eingesetzt wird. Gleiches gilt für den zweiten Ersatzspieler, Casper Ruud; beide brennen darauf, endlich auf den Platz zu dürfen. Kommt es dazu, erhalten sie £126.000 für ein absolviertes Match, £187.000 für zwei und weitere £301.000, wenn sie ihr Gruppenspiel gewinnen.
Für Bublik ist es eine bemerkenswerte Gelegenheit. Zwar schaffte er es nicht in die Top Acht, doch sein Einsatz hängt nun von der Verletzungslage ab und könnte jederzeit erfolgen. Ähnliches geschah bei den WTA Finals: Vor ihrem letzten Gruppenspiel musste Madison Keys krankheitsbedingt aufgeben. Die erste Ersatzspielerin, Mirra Andreeva, war im Doppel im Einsatz und wurde nicht als spielfähig eingestuft. So öffnete sich für Ekaterina Alexandrova die Tür, gegen die spätere Siegerin Elena Rybakina anzutreten.
Solche Szenarien sind nicht selten. Die Saison ist sehr lang, und vor den
ATP Finals wird in kurzer Zeit viel Tennis gespielt. Verletzungen und Müdigkeit lauern zwangsläufig bei den Stars. Das zeigte auch Auger-Aliassime, der im klar verlorenen Duell mit der Nummer zwei der Welt und Titelverteidiger Sinner den Physio rief. Er erhielt ein Medical Timeout wegen eines Beins, von dem er sich nicht richtig abdrücken konnte, spielte die Sorgen nach dem Match jedoch herunter.
Neben dem Kanadier ist Musetti im Blick zu behalten. Der Lauf des Italieners ins Finale von Athen ging zulasten seiner Fitness und Vorbereitung auf das Event, was ihn daran hinderte, körperlich bei 100 Prozent zu sein. Das zeigte sich gegen Taylor Fritz: Ein sichtlich müder Musetti verlor sein erstes Gruppenspiel gegen den Amerikaner.
Alexander Bublik ist erste Alternative bei den ATP Finals 2025
Position redlich verdient
Unabhängig davon, was den acht Finalisten widerfährt, ist Bublik nach einem herausragenden Jahr des 28-Jährigen ein starker Ersatz. Abgesehen vom Viertelfinale bei den French Open verliefen die Grand Slams etwas unter den Erwartungen. Abseits der großen Bühne hingegen dominierte er. Neben Carlos Alcaraz und Sinner hat 2025 niemand mehr Titel gewonnen als Bublik.
Seine Saison eröffnete er mit dem Triumph bei den Halle Open. Ein Ausrufezeichen gegen Sinner früh im Turnier mündete in einem Zweisatzsieg über Daniil Medvedev zum zweiten Titelgewinn dort. Nach dem Erstrundenaus in Wimbledon kehrte er auf Sand zurück und holte zwei ATP-250-Trophäen bei den Swiss Open und den Kitzbühel Open. Der vierte und letzte Titel folgte im September bei den Hangzhou Open. Das Jahr krönte er mit einem starken Lauf ins Halbfinale der Paris Masters, wo er Auger-Aliassime unterlag. Diese Punkte hievten ihn dorthin, wo er jetzt steht – und Bublik erntet in Turin die Früchte.