Casper Ruud macht seinem Frust über den hektischen ATP-Zeitplan Luft und meint, dass die Spieler an Burnout leiden

ATP
Samstag, 03 Mai 2025 um 11:00
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Casper Ruud warnt vor Burnout auf der Tour: "Es wird zu viel"

Nach einem holprigen Start ins Tennisjahr 2025 hat Casper Ruud rechtzeitig zu seiner Topform zurückgefunden. Mit einem souveränen Zwei-Satz-Sieg über den Argentinier Francisco Cerundolo zog der Norweger am Freitag ins Finale der Madrid Open ein – sein bislang bestes Abschneiden bei dem prestigeträchtigen Turnier, nachdem er 2021 im Halbfinale an Matteo Berrettini gescheitert war. Im Endspiel trifft der frühere Weltranglistenzweite nun auf den Briten Jack Draper, der sich gegen Lorenzo Musetti durchsetzte.
Trotz des sportlichen Erfolgs schlug Ruud nach seinem Halbfinalsieg ernste Töne an. Der 25-Jährige äußerte sich kritisch zur hohen Belastung der Profispieler durch den dicht getakteten Turnierkalender – und warnte vor einem zunehmenden Burnout-Problem auf der Tour.
„Wenn man sieht, wie viele Spieler Woche für Woche antreten und scheinbar nonstop durch die Saison gehen, fühlt man sich regelrecht unter Druck gesetzt, es ihnen gleichzutun“, erklärte Ruud. „Es gibt Momente, in denen ich mir wünsche, die Saison wäre kürzer – mit mehr Zeit zum Abschalten, fernab vom Tennis. Doch diese Möglichkeit gibt es aktuell nicht.“
Ruud, der in Madrid bereits sein achtes Turnier in diesem Jahr spielt – und sein drittes auf Sand – machte deutlich, dass das Pflichtprogramm für Topspieler kaum noch Raum für Pausen lässt. Wer das Jahr unter den Top 30 beendet, sei im Folgejahr verpflichtet, mindestens 28 bis 29 Wochen zu spielen.
„Wenn man die Grand Slams mitzählt, die alle über zwei Wochen laufen, und dazu sieben von neun Masters 1000-Events, die ebenfalls auf zwei Wochen ausgeweitet wurden, sowie die vorgeschriebenen ATP 500-Turniere – dann kommt man auf fast 30 Wochen Präsenzpflicht. Und wer dem nicht nachkommt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.“
Der Norweger betonte, dass viele Profis mit dieser Belastung zunehmend hadern. „Ich kann nicht für alle sprechen – aber für mich selbst ist es definitiv eine Herausforderung geworden.“
Ruuds offene Worte reihen sich in eine wachsende Zahl von Stimmen ein, die die Struktur der ATP-Saison hinterfragen. In einer Ära, in der physische und mentale Belastbarkeit auf höchstem Niveau gefordert ist, rückt die Diskussion um ein nachhaltigeres Tourmodell zunehmend in den Mittelpunkt.
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