Casper Ruud über mentale Belastung im Tennis: „Ich musste aus dem Hamsterrad herausspringen“
Trotz seines sportlichen Aufschwungs bei den Madrid Open 2025 hat Casper Ruud offenbart, dass er zuletzt mit psychischen Herausforderungen zu kämpfen hatte. Nach seinem souveränen Sieg über Daniil Medvedev im Viertelfinale – ohne Satzverlust im gesamten Turnierverlauf – sprach der Norweger ungewöhnlich offen über seine mentale Verfassung abseits des Platzes.
Aus der Krise ins Finale
Ruud, der im Finale von Madrid auf Francisco Cerundolo treffen wird, durchlebt eine durchwachsene Saison. Der frühere Weltranglistenzweite ist mittlerweile auf Rang 15 abgerutscht. Frühzeitige Niederlagen wie das Aus in Runde zwei der Australian Open oder die Finalniederlage bei den Dallas Open spiegelten seine Verunsicherung wider.
Doch nach Madrid scheint sich nicht nur sein Tennis verbessert zu haben – sondern auch seine Einstellung. Ruud bestätigte, dass er sich professionelle Hilfe geholt habe, um mit den mentalen Belastungen besser umgehen zu können.
„Ich hatte das Gefühl, in einem Hamsterrad zu laufen, das mich nicht weiterbringt,“ erklärte der 26-Jährige. „Das Leben als Tennisprofi ist wie ein Hamsterrad, das nie stillsteht … Ich musste aus diesem Hamsterrad herausspringen, um zu überprüfen, wo ich hin wollte.“
Mit bemerkenswerter Offenheit sprach Ruud über die Wichtigkeit, sich Schwächen einzugestehen und gezielt an sich zu arbeiten – nicht nur technisch, sondern auch psychisch.
„Selbst wenn ich jetzt gut spiele, kann ich mich immer noch entscheiden, noch besser zu werden – vielleicht mental … Es gibt immer Raum für Verbesserungen.“
Diese ehrlichen Worte zeichnen ein Bild eines Sportlers, der reflektiert mit den extremen Anforderungen des Profitennis umgeht – und der zeigt, dass mentale Stärke ebenso trainierbar ist wie der Aufschlag oder die Rückhand.
Ruud zurück mit neuer Perspektive
Der Norweger scheint mit neuer mentaler Klarheit zurückgekehrt zu sein – „jetzt bin ich wieder im Hamsterrad, aber mit einer besseren Mentalität“, wie er es formulierte. Ob ihn diese neue Haltung nun auch zum ersten Masters 1000-Titel seiner Karriere trägt, wird das Finale in Madrid zeigen.