Casper Ruud weiter auf Erfolgskurs – Viertelfinale in Basel erreicht

Die acht Viertelfinalisten der Swiss Indoors Basel Open stehen fest – und es gab einige Überraschungen. Der topgesetzte Taylor Fritz musste sich unerwartet Ugo Humbert geschlagen geben, während Casper Ruud seine starke Form bestätigte und souverän ins Viertelfinale einzog.

Casper Ruud (Nr. 11) setzte sich gegen den dreifachen Grand-Slam-Sieger Stan Wawrinka (Nr. 158) mit 6:4, 7:6(5) durch und feierte seinen sechsten Sieg in Folge. Der Norweger, frisch gekrönter Champion der Stockholm Open, präsentierte sich erneut in Topform und spielte vor allem bei eigenem Aufschlag dominant: 79 % gewonnene Punkte mit dem ersten Service.

Im ersten Satz gelang Wawrinka zunächst das Break zum 3:1, doch Ruud reagierte sofort. Während der Schweizer 77 % seiner ersten Aufschläge verwandelte, hatte er beim zweiten Service große Probleme – nur 17 % Erfolgsquote. Dies nutzte Ruud konsequent aus und holte sich im zehnten Spiel das entscheidende Break zum 6:4.

Im zweiten Satz ging Wawrinka erneut mit 3:1 in Führung, angefeuert vom Heimpublikum. Doch Ruud blieb ruhig, kämpfte sich zurück und entschied den Satz im Tie-Break zu seinen Gunsten. Nach 1 Stunde und 42 Minuten verwandelte er seinen dritten Matchball und zog verdient ins Viertelfinale ein.

Im Viertelfinale trifft Ruud auf den Spanier Alejandro Davidovich Fokina, der nach Siegen über Lorenzo Sonego und Jenson Brooksby ebenfalls in starker Form ist. Für Ruud steht dabei mehr als nur der Halbfinaleinzug auf dem Spiel – mit einem weiteren Sieg könnte er nach fünf Monaten Pause die Rückkehr in die Top 10 schaffen.

Die größte Überraschung des Tages bei den Swiss Indoors Basel lieferte Ugo Humbert (Nr. 24) mit einem klaren 6:3, 6:4-Sieg über den Weltranglistenvierten Taylor Fritz. Der Amerikaner, einer der Topfavoriten des Turniers, erwischte einen schwachen Tag und fand nie zu seinem Rhythmus.

Der 28-Jährige konnte an seine Leistung aus der ersten Runde – einem hart erkämpften Sieg über Valentin Vacherot, den Shanghai-Masters-Champion – nicht anknüpfen. Gegen Humbert traf Fritz nur 47 % seiner ersten Aufschläge, was ihm kaum erlaubte, Druck aufzubauen oder freie Punkte zu erzwingen. Seine Instabilität im Service machte es dem Franzosen leicht, das Match zu kontrollieren.

Humbert überzeugte dagegen mit einem stabilen, präzisen Spiel. Der Linkshänder servierte mit 69 % Trefferquote beim ersten Aufschlag und gewann 80 % dieser Punkte. In den entscheidenden Momenten zeigte er Nervenstärke: Er wehrte zwei Breakbälle ab und nutzte zwei seiner fünf Chancen – je eine in jedem Satz. Nach nur 1 Stunde und 20 Minuten beendete er das Match souverän.

Mit dem Ausscheiden von Fritz – und auch des an Nummer zwei gesetzten Ben Shelton – ist das Feld in der oberen Hälfte der Auslosung weit offen. Humbert trifft im Viertelfinale auf den amerikanischen Qualifikanten Reilly Opelka, der nach seiner Verletzungspause wieder stark aufspielt. Für Humbert ist es bereits das dritte ATP-Viertelfinale in diesem Jahr – und eines der überzeugendsten.