Spanien steht nach einem 2:1 über Deutschland im Endspiel der
Davis Cup Finals. Selbst ohne ihre Topspieler Carlos Alcaraz und Davidovich Fokina fehlte nichts, der Ruhm könnte für die sechsmaligen Gewinner in Reichweite sein.
Pablo Carreño Busta brachte Spanien auf Kurs mit einem respektablen 6:5, 7:6 (8:6) gegen
Jan-Lennard Struff, der fünf Punkte vergab, um einen Entscheidungssatz zu erzwingen. Für
Alexander Zverev gab es wenig Probleme: Er setzte sich in zwei Tiebreaks gegen Jaume Munar 7:6, 7:6 durch und erzwang das entscheidende Duell. Nach drei nervenaufreibenden Sätzen hielten die Spanier Marcel Granollers und Pedro Martínez Kevin Krawietz und Tim Pütz mit 6:2, 3:6, 6:3 in Schach und stürmten einem weiteren Finale entgegen.
Spanien nur noch einen Schritt vom Titel ohne seine Stars
Struff ergriff in der Auftaktpartie zunächst die Initiative und ging mit einem Break in Front, ehe
Pablo Carreno Busta postwendend perfekt konterte und ausglich. Der erste Satz blieb danach bis zum Schluss beim Aufschlag, ehe Carreño Busta vier Punkte in Serie gewann, sich den Satzvorteil schnappte und sein Team klar in Führung brachte.
Diese Dominanz wurde im zweiten Satz früh geprüft, als Carreño Busta zwei Breakbälle abwehrte und den Satz im Gleichgewicht hielt. Schließlich mündete es in einen Tiebreak – nicht ohne dass der Spanier zuvor drei Matchbälle vergab und die Ereignisse des ersten Satzes fast wiederholte. Dann war es Struff, der entscheidende Chancen liegen ließ. Er führte im Tiebreak 6:1 und schien den dritten Satz zu erzwingen. Doch ein entfesselter Carreño Busta schlug zurück. Der 34-Jährige gewann sieben Punkte in Serie und machte das erste Match zu.
Danach hatte Munar die Chance, Spaniens erste Finalteilnahme seit 2019 zu besiegeln. Die Aufgabe war heikel, denn die Nummer drei der Welt, Zverev, stand im Weg. Munar geriet zunächst mit einem Break zurück, glich den Rückstand aber aus. In diesem engen Duell entschied erst der Tiebreak. Der frühere Olympiasieger zeigte seine Klasse, zog deutlich davon und brachte den Satz souverän durch.
Im zweiten Satz war dann Munar mit einem Break vorne. Dennoch glich Zverev beim 3:3 eiskalt mit seiner einzigen Chance aus. Wieder trennte die beiden nichts, sodass ein Tiebreak den Satz entschied. Am Ende beendete er auch die Partie, als Zverev seinen vierten Matchball nutzte und den Druck auf die Doppel beider Teams immens erhöhte.
Granollers und Martínez legten im frühen Stadium des Shootouts um das Finalticket deutlich vor. Sie führten 4:0 und brachten den ersten Satz locker durch. Danach drehte sich das Bild: Krawietz und Pütz holten sich ein Break und zogen 3:1 davon. Weitere Breakchancen gab es nicht, die Deutschen waren wieder voll im Rennen. Doch die spanische Paarung setzte ihren Ambitionen einen schweren Schlag zu, breakte zu Null und zog 4:1 davon. Beim Aufschlag zum Match überstanden die Spanier einen Breakball und nutzten ihren ersten Matchball, um das Endspiel gegen Italien zu fixieren. Das Finale findet am Sonntag, 23.11. statt. Entweder holt Spanien seinen siebten Titel, oder Italien vollendet in Bologna einen legendären dritten Triumph in Serie.