Überraschende Allianz: Andy Murray als Coach an Djokovics Seite – Andrew Castle erklärt, warum das Sinn ergibt
Die sportliche Partnerschaft zwischen
Novak Djokovic und seinem einstigen Rivalen
Andy Murray mag auf den ersten Blick überraschen – doch laut dem ehemaligen britischen Weltranglistenersten Andrew Castle ist die Zusammenarbeit weniger ungewöhnlich, als sie scheint. Beide hätten sich über Jahre hinweg in unzähligen Matches auf höchstem Niveau kennengelernt und wüssten daher genau, worauf es im Spitzenbereich ankommt.
Murray hatte sich offiziell bei den Olympischen Spielen 2024 aus dem Profi-Tennis verabschiedet, wo er im Herrendoppel gemeinsam mit Dan Evans ein letztes Mal für Großbritannien antrat. Doch sein Rückzug von der Wettkampfbühne war nur von kurzer Dauer: Nur wenige Monate später wurde bekannt, dass der dreifache
Grand Slam-Sieger künftig im Trainerteam von Novak Djokovic mitwirkt – eine Entscheidung, die in Tennis-Kreisen sowohl Staunen als auch Kritik hervorrief.
Ein gegenseitiges Verständnis aus Jahren der Rivalität
Wie Castle im Interview mit Globusbet betonte, sei die Zusammenarbeit ursprünglich nur bis zu den Australian Open 2025 geplant gewesen. Doch Murray begleitete Djokovic auch bei späteren ATP-Masters 1000-Turnieren und könnte dem Serben sogar bei
Roland Garros und Wimbledon zur Seite stehen.
„Ich war sehr überrascht, dass ihre Zusammenarbeit nach Australien fortgesetzt wurde – ja, sogar schon überrascht, dass sie überhaupt zustande kam“, erklärte Castle. „Aber letztlich treffen hier zwei Persönlichkeiten aufeinander, die sich in einigen der wichtigsten Matches ihrer Karrieren gegenüberstanden. Sie kennen die Denkweise, das Spiel und die Stärken des jeweils anderen.“
In prominenter Gesellschaft: Murray folgt auf Boris Becker
Murray ist nicht der erste Ex-Grand Slam-Champion, der Djokovic als Trainer unterstützt. Bereits von 2013 bis 2016 arbeitete der serbische Superstar mit Boris Becker zusammen – ein Engagement, das sportlich von großem Erfolg geprägt war. Castle berichtete von einem Gespräch mit dem deutschen Ex-Profi: „Boris sagte mir, wie sehr er es als Ehre empfand, mit dem wohl besten Spieler aller Zeiten zu arbeiten. Das ist schon etwas Besonderes.“
Noch ohne Titel, aber mit Perspektive
Auch wenn die neue Konstellation bislang keine Turniersiege hervorgebracht hat, kann Djokovic auf solide Ergebnisse verweisen. Der 37-Jährige erreichte das Halbfinale der Australian Open sowie das Finale der Miami Open. Frühzeitige Niederlagen bei den Monte-Carlo Masters und den Madrid Open sowie der freiwillige Rückzug aus den aktuell laufenden Rome Open deuten jedoch darauf hin, dass der Fokus klar auf Roland Garros liegt – ein Turnier, das Djokovic in seiner Karriere bislang zweimal gewinnen konnte.
„Dass Murray direkt mit dem Besten der Welt ins Trainerdasein einsteigt, ist aus britischer Sicht faszinierend – und aus sportlicher Sicht höchst spannend“, fasst Castle zusammen.