„Er hätte auch mit Federer, Nadal und Djokovic die Nummer 1 der Welt erreicht“: Gabriela Sabatini ist überzeugt, dass Verletzungen Juan Martín del Potro um seine Größe brachten

ATP
Mittwoch, 15 Oktober 2025 um 11:00
DelPotro JuanMartin AustralianOpen2018
Die ehemalige US-Open-Siegerin Gabriela Sabatini ist überzeugt, dass ihr Landsmann Juan Martín del Potro die Nummer 1 der Welt hätte werden können – wäre seine Karriere nicht von Verletzungen überschattet worden.

Sabatini: „Del Potro hätte die Nummer 1 erreicht“

Sabatini, US-Open-Champion von 1990 (Sieg gegen Steffi Graf im Finale) und seit 2006 Mitglied der International Tennis Hall of Fame, äußerte sich anlässlich von Del Potros jüngster Nominierung für die Hall of Fame 2026. In einem Interview mit Página 12 während ihrer Tätigkeit als Botschafterin der WTA 125 Mallorca Open erklärte sie, dass der frühere Weltranglistendritte ohne seine vielen Verletzungen an der Spitze hätte stehen können.
„Ich glaube, wenn die Verletzungen Juan Martín ein bisschen mehr Respekt entgegengebracht hätten, wäre er die Nummer 1 der Welt geworden – trotz Federer, Nadal und Djokovic“, sagte Sabatini.

Eine Karriere voller Glanz und Schmerz

Del Potro gewann 2009 die US Open und 2018 das Masters in Indian Wells, war entscheidend am Davis-Cup-Triumph Argentiniens 2016 beteiligt und erreichte Platz 3 der Weltrangliste. Insgesamt holte er 22 ATP-Titel und stand in 13 weiteren Finals, darunter bei den US Open 2018 (Finalniederlage gegen Djokovic) und den Olympischen Spielen 2016 (Silber gegen Andy Murray).
Bemerkenswert: Del Potro besiegte im Laufe seiner Karriere 53 Top-10-Spieler und 10 Weltranglistenerste – ein Beleg für sein außergewöhnliches Niveau. Er beendete fünf Spielzeiten unter den Top 10 (2008, 2009, 2012, 2013, 2018).

Verletzungen als Schicksalsschlag

Doch der 1,98 m große Argentinier zahlte einen hohen Preis. Wiederkehrende Handgelenksverletzungen und schließlich ein Kniescheibenbruch 2018 in Shanghai stoppten ihn in seiner besten Form – als Nummer 4 der Welt und realer Anwärter auf den Spitzenplatz.
Daraufhin folgten acht Operationen, die seine Karriere und Lebensqualität dauerhaft beeinträchtigten. Del Potro selbst sprach offen über seine Kämpfe:
„Manchmal habe ich keine Lust mehr. Ich bin nicht unverwüstlich; ich bin wie jeder Mensch, der gute und schlechte Tage hat. Aber oft muss ich ein tapferes Gesicht zeigen.“

Freundschaft mit Sabatini

Im Jahr 2024 verabschiedete sich Del Potro offiziell vom Profitennis bei einem emotionalen Abschiedsturnier in Buenos Aires, das auch Novak Djokovic besuchte. Sabatini, die enge Freundin des Argentiniers, war ebenfalls anwesend und erzählte eine berührende Anekdote:
„Letztes Jahr, als ich operiert werden musste, rief er mich an und sagte: ‚Morgen steige ich in ein Flugzeug und bleibe bei dir, bis du wieder gesund bist.‘ Seitdem sind wir praktisch unzertrennlich.“
Mit seiner Nominierung für die Hall of Fame 2026 erhält Del Potro nun die Anerkennung, die ihm durch Verletzungen so oft verwehrt blieb – als einer der größten Talente, die das Tennis je hervorgebracht hat.
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