„Ich hatte ihn fast, Leute. Es ist hart – er hat ein bisschen was drauf“ – Fonseca scherzt nach knapper Niederlage über Alcaraz’ Können

Carlos Alcaraz räumte ein, dass es ein großartiges Erlebnis war, beim Miami Invitational gegen den hochgehandelten Superstar Joao Fonseca zu spielen, wobei der Brasilianer dem Weltranglistenersten auch bescheinigte, er habe „ein bisschen Können“.

Es war das erste Aufeinandertreffen der beiden. Trotz des ganzen Hypes um eine mögliche große Rivalität in der Zukunft hatten sie sich bisher noch nicht in einem echten Wettkampf getestet. Vorerst ist dies der Realität am nächsten. Das Duell fand im loanDepot Park statt, dem ersten Mal, dass ein Tennis-Match in einem MLB-(Baseball-)Stadion ausgetragen wurde – nun gut, dem zweiten, nachdem Amanda Anisimova kurz zuvor Jessica Pegula besiegt hatte.

Alcaraz setzte sich an diesem Tag durch und gewann 7:5, 2:6, 10:8. Es war eine sehr enge Partie. Alcaraz wirkte nach einem späten Break zum Satzgewinn zunächst souverän, fiel dann jedoch deutlich ab, als Fonseca ausglich und den 10-Punkte-Tiebreak erzwang. Die Erfahrung und Klasse des sechsfachen Grand-Slam-Champions reichte am Ende, um die Ziellinie zu überqueren. Für den Spanier ist es die Rückkehr auf die Siegerstraße, nachdem er tags zuvor bei A Racquet at The Rock in New Jersey gegen Frances Tiafoe verloren hatte.

Nach dem Match sparte Alcaraz nicht mit Lob für seinen 19-jährigen Kontrahenten. „Nun, es war wirklich, wirklich etwas Besonderes. Gegen Joao zu spielen – ich hatte noch nie zuvor mit oder gegen ihn gespielt –, also war es das erste Mal, in diesem wunderschönen Rahmen“, sagte er. „Ich habe noch nie zuvor in einem Baseballstadion gespielt, daher war es wirklich speziell. Zurück in Miami vor diesen großartigen Menschen, sie bringen immer fantastische Energie. Es ist immer eine große Chance und ein sehr besonderer Moment.“

Für Fonseca sollte es an diesem Tag nicht sein, auch wenn er es ernsthaft versuchte. „Ja, ich war fast dran, Leute. Es ist hart – er hat ein bisschen Können“, sagte er mit einem Lächeln. „Der Junge ist gut, der Junge ist wirklich gut. Es ist also ein Vergnügen, hier zu sein. Es ist ein Vergnügen, gegen Carlos zu spielen, und auch im Mixed Doppel. Also ja, es ist einfach ein Vergnügen, hier zu sein, und ich bin Carlos sehr, sehr dankbar. Und Glückwunsch.“

Da Alcaraz und Jannik Sinner derzeit die großen Trophäen auf der ATP Tour unter sich ausmachen, sehnen sich Fans nach einem weiteren Herausforderer. Fonseca wird von vielen zugetraut, diesen Schritt zu den Großen zu schaffen, nach einer eindrucksvollen ersten Saison auf der ATP-Tour. Er hatte bereits viele beeindruckt, als er die 2024 Next Gen ATP Finals gegen Learner Tien gewann.

Am stärksten stechen seine zwei Titel heraus. Er enttäuschte das argentinische Publikum, als er Francisco Cerundolo schlug und die Argentina Open in zwei Sätzen gewann. Zwar war das ein ATP-205-Turnier, doch anschließend fügte er seiner Sammlung einen 500er-Titel bei den Swiss Indoors hinzu und bereitete Alejandro Davidovich Fokina weiteres Leid. Dadurch kletterte er bis auf Rang 24 der Welt, eine unglaubliche Leistung in seiner ersten Profisaison.

Auf der großen Bühne wird er jedoch auf eine Steigerung hoffen. Bei keinem Grand-Slam- oder Masters-1000-Turnier kam er über die dritte Runde hinaus, was ihn möglicherweise etwas bremst. Genau dort glänzen Spieler wie Alcaraz und Sinner, insbesondere bei Major-Events, in denen nur wenige daran rütteln, sie zu entthronen.

Vor knapp einem Jahr bestritt Fonseca sein Grand-Slam-Debüt bei den Australian Open. Dort holte er seinen ersten und einzigen Top-10-Sieg bislang, als er Andrey Rublev in zwei Sätzen bezwang. Mehr Auftritte dieser Art könnten ihn für einen weiteren starken Lauf rüsten, doch die Hürden Alcaraz und Sinner könnten für den 19-Jährigen noch zu hoch sein. Das wird sich vom 18.01.2025 bis 02.02.2025 zeigen.