"Ja, die von vor 50 Jahren! Not this..." - Ehemalige Tennis-Ikonen verurteilen das bevorstehende „Kampf der Geschlechter“: Ein Spektakel mit Fragezeichen

ATP
Mittwoch, 05 November 2025 um 13:00
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Der „Kampf der Geschlechter“ feiert ein Comeback: Aryna Sabalenka wird am 28. Dezember in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) bei einem Exhibition-Match gegen Nick Kyrgios antreten. Doch das Showduell sorgt schon im Vorfeld für heftige Diskussionen – mehrere ehemalige Tennisstars, darunter Paul McNamee und Rennae Stubbs, äußerten deutliche Bedenken.
Das Event knüpft an legendäre frühere Duelle zwischen Männern und Frauen an. Das erste fand im Mai 1973 statt, als Bobby Riggs die australische Ikone Margaret Court klar mit 6:2, 6:1 besiegte. Noch im selben Jahr kam es jedoch zur Revanche: Billie Jean King stellte sich Riggs in einem historischen Match, das vor 30.000 Zuschauern im Stadion und rund 90 Millionen TV-Zuschauern weltweit ausgetragen wurde – und gewann mit 6:4, 6:3, 6:3.
King, eine Pionierin für die Gleichberechtigung im Sport, beschrieb später den Druck, unter dem sie damals stand:
„Ich dachte, wir würden um 50 Jahre zurückfallen, wenn ich dieses Match verliere. Es würde die Frauentour ruinieren und das Selbstwertgefühl vieler Frauen beeinträchtigen. Einen 55-jährigen Mann zu schlagen, war für mich nicht aufregend – der Nervenkitzel bestand darin, dem Publikum den Tennissport näherzubringen.“
Ihr Sieg gilt bis heute als Schlüsselmoment für das Wachstum und die Anerkennung des Frauentennis weltweit.

Sabalenka gegen Kyrgios – Kritik an den Spielregeln

Mehr als 50 Jahre später ruft die Neuauflage des „Battle of the Sexes“ erneut Kontroversen hervor. Kritiker verweisen auf die ungleichen körperlichen Voraussetzungen, die Kyrgios einen deutlichen Vorteil verschaffen könnten. Um dies auszugleichen, haben die Organisatoren modifizierte Regeln eingeführt.
Da es sich um ein Showmatch handelt, besteht mehr Flexibilität bei der Gestaltung: Sabalenkas Spielfeld wird um 9 % schmaler und kürzer, um Kyrgios das Zielen zu erschweren. Außerdem dürfen beide Spieler nur einen Aufschlag pro Punkt ausführen – eine Maßnahme, die den berüchtigten Aufschlagvorteil des Australiers neutralisieren soll.
Der frühere Doppel-Weltranglistenerste Paul McNamee kritisierte diese Anpassungen deutlich: „Die Änderung der Platzabmessungen und der Ausschluss des ersten Aufschlags sagen eigentlich alles, was man über dieses Event wissen muss“, schrieb er auf X (vormals Twitter).
Auch Rennae Stubbs, sechsfache Grand-Slam-Siegerin im Doppel, reagierte auf die wachsende Skepsis: „Ja, das war vor 50 Jahren – aber das hier ist etwas ganz anderes. Not this…“
Ein weiterer Nutzer kommentierte treffend: „Der ursprüngliche ‚Kampf der Geschlechter‘ hatte eine historische Bedeutung. Bei dieser Version zwischen Sabalenka und Kyrgios scheint unklar, worum es wirklich geht – außer um Kommerz und darum, das Frauentennis im Anschluss zu bewerten.“

Ein Spektakel mit Fragezeichen

Bis zu 17.000 Zuschauer werden in der Coca-Cola-Arena in Dubai erwartet, wenn Sabalenka und Kyrgios um Ehre und Prestige kämpfen. Für beide ist es zugleich eine Gelegenheit, sich vor Beginn der neuen Saison zu testen.
Die Weltranglistenerste Sabalenka will bei den Australian Open ihren Titel zurückgewinnen, nachdem sie ihn in diesem Jahr überraschend an Madison Keys verloren hatte. Bei Kyrgios hingegen bleibt unklar, wie belastbar seine Rückkehr aus der Verletzungspause ist – der Australier kämpft weiterhin mit chronischen gesundheitlichen Problemen.
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