Jannik Sinner hat in der Tenniswelt für Aufsehen gesorgt, nachdem er entschieden hat, Italien im diesjährigen Davis-Cup-Finale nicht zu vertreten. Der Weltranglistenzweite nahm die teils heftige Kritik an seiner Entscheidung gelassen hin.
Sinner war in den vergangenen Jahren der Schlüsselspieler im italienischen Team und trug mit zahlreichen Siegen maßgeblich zu den Davis-Cup-Triumphen 2023 und 2024 bei. Nun muss Italien bei der Titelverteidigung auf heimischem Boden ohne seinen Star auskommen – kann aber dennoch auf ein starkes Aufgebot bauen. Lorenzo Musetti, Flavio Cobolli und Matteo Berrettini führen das Team an, während Simone Bolelli mit Andrea Vavassori im Doppel antritt.
Sinner in der Schusslinie
Die Abwesenheit des Topspielers hinterlässt eine große Lücke. Sinner begründete seine Entscheidung damit, dass er seine Vorbereitung auf die Saison 2026 priorisieren müsse. Nach zwei Davis-Cup-Titeln wolle er seine Kräfte gezielt für die kommenden Monate einteilen. Viele italienische Fans reagierten enttäuscht und äußerten ihren Unmut, doch Sinner blieb ruhig.
„Ich kann nur sagen, dass ich alle Kritik annehme“, erklärte er nach seinem Auftaktsieg bei den Vienna Open. „Ich habe mich dazu bereits ausführlich geäußert und habe dem nichts mehr hinzuzufügen.“
Angesichts des engen Turnierkalenders betonte Sinner, dass er bewusst auf Erholung setze, um bestmöglich in das neue Jahr zu starten. Noch stehen mehrere große Turniere an, bevor 2025 endet, doch der Fokus des Italieners liegt klar auf einem starken Start in die kommende Saison.
Fokus auf die Hallensaison
In Wien startete Sinner eindrucksvoll in die Hallensaison. Er besiegte den Deutschen Daniel Altmaier in nur 58 Minuten mit 6:0, 6:2 – eine Machtdemonstration. Im Achtelfinale trifft er auf Landsmann Flavio Cobolli, im Viertelfinale könnte es zu einem Duell mit Alexander Bublik kommen. Der Kasache zählt neben Carlos Alcaraz und Tallon Griekspoor zu den wenigen Spielern, die Sinner im Jahr 2025 besiegt haben.
„Hallenturniere sind für mich immer etwas Besonderes“, sagte Sinner. „Vor fünf Jahren bekam ich hier meine erste Wildcard, und vor zwei Jahren habe ich großartig gespielt. Dieses Turnier bedeutet mir viel. Nach Wien kommen Paris und die letzten Wochen der Saison – jetzt ist es Zeit, den letzten Schritt zu machen.“
Blick nach Paris und Turin
Das letzte Masters-1000-Turnier des Jahres in Paris ist für Sinner noch ein offenes Kapitel – nie kam er dort über die dritte Runde hinaus. Diesmal will er seine Form bestätigen und möglicherweise erneut auf Rivalen Carlos Alcaraz treffen. Danach steht die Rückkehr nach Italien an, wo er seinen ATP-Finaltitel in Turin verteidigen wird.
Mit 17 Siegen in Folge in Turin bleibt Sinner dort ungeschlagen – ein Beweis seiner Dominanz in der Heimat. Auch ohne Davis-Cup-Einsatz zeigt der Italiener, dass sein Fokus klar auf Erfolg, Regeneration und einem perfekten Start in die nächste Saison liegt.