Sabalenka knackt 70 Wochen als WTA-Nummer eins: Dominanz und Rekorde – doch Steffi Graf ist noch sehr weit weg

Aryna Sabalenka thront entspannt an der Spitze der WTA-Rangliste und genießt in der Off-Season ihre Pole-Position. Mit der Pause vom Court summieren sich ihre Wochen als Nummer eins weiter. So hat sie die beeindruckende Marke von 70 Wochen erreicht – eine Zahl, die zuvor nur 11 andere WTA-Spielerinnen geschafft haben.

Die Belarussin kommt aus einer großartigen Saison, die zugleich viel Leid und Frust bereithielt. Sie stand in drei Grand-Slam-Endspielen und galt als große Favoritin auf den Wimbledon-Titel, ging jedoch nur mit der US-Open-Trophäe davon, die sie nach ihrem Triumph 2024 verteidigte. Sie verlor gegen Madison Keys bei den Australian Open, während Coco Gauff ihren Erfolg bei den French Open verhinderte. Am Saisonende kam weiteres Ungemach hinzu. Nach dem Einzug in ihr zweites WTA-Finals-Endspiel unterlag sie einer entfesselten Elena Rybakina in zwei Sätzen. Die daraus resultierenden Punkte vergrößerten dennoch ihren Vorsprung an der Spitze, da ihre engsten Verfolgerinnen Iga Swiatek und Gauff in der Gruppenphase strauchelten.

Sie führt die Rangliste mit 10.870 Punkten an. Swiatek liegt mit 8.395 Zählern auf Platz zwei. Das ist ein beträchtlicher Rückstand von 2.475 Punkten auf ihre Rivalin. Dahinter folgen zwei US-Amerikanerinnen in Person von Gauff (6.763) und Amanda Anisimova (6.287), während Rybakina (5.850) trotz ihres Erfolgs in Riad weiterhin deutlich zurückliegt.

Ashleigh Barty (121), Justine Henin (117), Lindsay Davenport (98) und Caroline Wozniacki (71) liegen vorerst noch vor Sabalenka.

Auch wenn 70 Wochen eine sehr lange Zeit sind, liegt vor ihr noch ein weiter Weg bis zur Spitze der ewigen Liste. Steffi Graf ragt über alle hinaus. Insgesamt war sie unglaubliche 377 Wochen die Nummer eins. Der Rekord der 22-fachen Grand-Slam-Siegerin wird sehr lange, wenn nicht gar für immer, unerreicht bleiben.

Die einzigen weiteren Spielerinnen mit 300+ Wochen sind Martina Navratilova (332) und Serena Willaims (319). Chris Evert (260), Martina Hingis (209) und Monica Seles (178) liegen vor Swiatek, der einzigen aktiven Spielerin neben Sabalenka. Die sechsfache Grand-Slam-Siegerin stand von April 2022 bis September 2023 75 Wochen in Serie an der Spitze, ehe ein frühes Aus bei den US Open Sabalenka erstmals den Sprung auf Platz eins ermöglichte. Das hielt nicht lange, denn Swiateks Triumph bei den WTA Finals katapultierte sie wieder nach oben, wo sie 50 Wochen blieb, bis Sabalenka im Oktober 2024 die Zügel übernahm.

Seit 2000 hatten nur vier Spielerinnen eine längere Serie als Weltranglistenerste als Sabalenka. Die vierfache Grand-Slam-Siegerin liegt in dieser Wertung auf Rang fünf. Während ihre erste Amtszeit an der Spitze nur acht Wochen dauerte, ist die zweite und aktuelle bereits seit 62 Wochen in Kraft.

An der Spitze der Liste steht wenig überraschend Williams. Ihre Dominanz von 2013 bis 2016 brachte ihr 186 aufeinanderfolgende Wochen als Nummer eins ein. Nächste Verfolgerin ist Barty, die 114 Wochen führte. Das hätte wohl deutlich länger gedauert, wäre nicht ihr abruptes Karriereende nach ihrem Triumph bei den Australian Open gekommen.

Für Sabalenka ist Platz drei kurzfristig realistisch. Nur Swiatek (75) und Hingis (73) liegen vor ihr. Mit einem uneinholbaren Vorsprung an der Spitze könnte es dauern, bis jemand die Belarussin ablöst, sofern sie ihre imponierende Form hält.

2026 wird für Sabalenka ein Schlüsseljahr, in dem sie ihre Autorität auf der Tour weiter untermauern will. Sie startet vom 05.01.–11.01. mit dem Brisbane International in ein stark besetztes Feld. Danach bietet sich die Chance, den Australian-Open-Titel zurückzuerobern, der vom 18.01. bis 01.02. ausgetragen wird.