Nick Kyrgios hat seine Gedanken zu einem möglichen Match gegen Jannik Sinner bei den kommenden Australian Open geteilt. Der 29-jährige Australier hat seine Rückkehr auf die ATP-Tour angekündigt, die mit den Brisbane International beginnen wird. Dies bedeutet sein Comeback nach zwei Jahren, in denen er aufgrund von Verletzungen nur ein Spiel bestritten hat.
Kyrgios musste sich einer Knie- und einer Handgelenksoperation unterziehen, die ihn über einen Rücktritt nachdenken ließen. Doch jetzt ist er bereit für sein erstes ATP-Turnier, das als Vorbereitung auf Melbourne dient, wo er sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen will.
Der Wimbledon-Vizemeister von 2022 hat sich lautstark zu Sinners Dopingkontroverse geäußert, die ans Licht kam, als der Italiener in Indian Wells zweimal positiv auf Clostebol getestet wurde. Der Fall, der im August, kurz vor Sinners US-Open-Sieg, aufgedeckt wurde, endete nach einem Einspruch und der Feststellung von "keine Schuld oder Fahrlässigkeit" durch die ITIA ohne Sperre.
Die Nachricht löste in der Tenniswelt gemischte Reaktionen aus, und Kyrgios, der für seine Offenheit bekannt ist, hat Sinner und den Umgang mit seinem Fall wiederholt kritisiert, insbesondere in den sozialen Medien. Im "Nothing Major"-Podcast äußerte Kyrgios seinen Kampfgeist und seine Vorfreude, gegen Sinner anzutreten.
"Ein Teil von mir denkt, warum soll ich da rausgehen und mich dem Druck aussetzen, wieder zu spielen. Du hast so viele Augen auf dich gerichtet", teilte Kyrgios mit. "Besonders bei mir habe ich das Gefühl, dass jeder nur auf diesen Moment wartet. Ich werde es vermasseln oder etwas Verrücktes tun, und dann wird es explodieren", fügte er hinzu.
Mit Blick auf ein mögliches Aufeinandertreffen mit Sinner verriet Kyrgios seinen Spielplan: "Um ehrlich zu sein, möchte ich einfach nur da rausgehen und gegen Sinner spielen. Ich habe darüber [den Spielplan] nachgedacht. Wenn ich bei den Australian Open gegen ihn spielen würde, würde ich einfach jede einzelne Person im Publikum dazu bringen, auf ihn loszugehen. Ich würde es einfach in einen absoluten Aufstand verwandeln. Jeglicher Respekt wäre zum Fenster hinausgeworfen und ich würde einfach alles tun, um zu gewinnen."
Kyrgios betonte auch, dass die gegensätzlichen Persönlichkeiten zwischen ihm und Sinner den Sport noch spannender machen würden. "Ich glaube, dass wir den Sport deshalb lieben, weil man Kontraste in den Persönlichkeiten haben muss", sagte er. "Wenn ich bei den Australian Open in der dritten Runde gegen Sinner spiele, wird jeder zugucken, weil es gegensätzliche Persönlichkeiten sind. Wir mögen uns nicht, und ich denke, das ist gesund für den Sport."
Sinner wurde zuvor auf die Kritik von Kyrgios angesprochen, wollte sich aber nicht äußern. "I don't know. Ich möchte nicht darauf eingehen, was er gesagt hat", sagte der zweifache Grand Slam-Champion. "Jeder ist frei, alles zu sagen. It's ok. Wenn das der Fall ist, dann werden wir sehen. Es wird mit Sicherheit anders sein (lacht). Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
Sinner schloss: "Vielleicht sage ich jetzt etwas und dann ist die Reaktion eine andere. Ich bin immer ganz entspannt. Ich bin jemand, der Dinge sehr schnell vergisst. Jeder ist frei, alles zu sagen. Es ist, wie es ist."
