"Rafas Herz kann und wird von keinem anderen Sportler in der Geschichte übertroffen": Boris Becker über Vergleiche zwischen Nadal und Alcaraz

Der sechsfache Grand Slam-Champion Boris Becker sprach über die Vergleiche zwischen Carlos Alcaraz und den Großen Drei und konzentrierte sich dabei auf die Vergleiche, die mit dem Spanier Rafael Nadal angestellt werden. Der Deutsche wollte sich nicht auf einen GOAT festlegen, sondern diskutierte Alcaraz' Chancen, einen Platz unter ihnen einzunehmen.

Alcaraz' Durchbruch auf höchstem Niveau in einem so jungen Alter ist etwas, das nur wenige erleben können. Der Spanier gewann sein erstes Grand Slam-Turnier bei den US Open 2022 im Alter von nur 19 Jahren und 4 Monaten und wurde damit zum siebtjüngsten Spieler, der ein Major-Turnier gewonnen hat. Zu den jüngsten Grand Slam-Siegern gehören Michael Chang (17 Jahre, 3 Monate), Boris Becker (17 Jahre, 7 Monate) und Mats Wilander (17 Jahre, 9 Monate).

Gleichzeitig erreichte er die Nummer 1 der Weltrangliste und wurde damit der jüngste Spieler, der in der Open Era die Spitze der Rangliste erreichte, und überholte damit Lleyton Hewitt, der dies mit 20 Jahren und 8 Monaten tat.

Becker selbst begann seine Tennislegende mit dem Gewinn von Wimbledon 1985 und wurde damit der erste Deutsche, der ein Grand Slam-Turnier gewann. Seitdem hat er 49 Einzeltitel gewonnen, darunter 6 Majors: Australian Open (1991, 1996); Wimbledon (1985, 86', 89') und US Open (1989).

Der 57-jährige ehemalige Tennisspieler antwortete in einem Interview mit El Mundo und räumte ein, dass eine der großen Schwierigkeiten, so jung den Durchbruch zu schaffen, der Druck ist, der auf dem Spieler lastet, vor allem wenn Vergleiche beginnen. Aus demselben Grund vermied er es, über Alcaraz als Nadals "Nachfolger" zu sprechen. "Das ist ein sehr schwieriger Druck, denn es gibt nur einen Rafa und es wird immer nur einen geben. Davon abgesehen, hinterlässt Carlos auf seine eigene Art und Weise seine Spuren."

"Er ist noch sehr jung, und das Beste kommt erst noch, aber es ist unmöglich zu sagen, wie lange ein Tennisspieler auf dem Spitzenniveau bleiben wird. Ich hoffe, dass Carlos noch 10 oder 15 Jahre spielt, denn für mich ist er im Moment der aufregendste Tennisspieler der Welt. Aber die Spanier, vor allem die Journalisten, müssen vorsichtig sein und ihn nicht jedes Mal so hart verurteilen, wenn er ein Match verliert, denn er ist ein ganz anderer Spieler als Nadal es war."

In jedem Fall neigte Becker in Bezug auf seine natürlichen Fähigkeiten zu Alcaraz, obwohl er etwas hervorhob, das niemand an Rafael Nadal herankommen wird. "Carlos hat mehr natürliches Talent, aber Nadals Herz wurde und wird von keinem anderen Athleten in der Geschichte erreicht. Carlos ist fantastisch, Novak [Djokovic] und Roger [Federer] sind Legenden, aber Rafa war auf einer anderen Ebene der Wettbewerbsfähigkeit. Wenn Sie bei einem Turnier sehen, dass Sie Nadal über den Weg laufen werden... Viel Glück, mein Freund."