Spaniens unglaubliche Wende beim Davis Cup: Granollers und Martinez retten Ferrers Team mit nervenstarkem Doppel

ATP
Donnerstag, 20 November 2025 um 21:15
Granollers-Martinez-DavisCupFinals
Für David Ferrers spanisches Team schienen die Vorzeichen eindeutig gegen sie zu stehen. Jakub Mensik hatte Pablo Carreño Busta im ersten Einzel der Davis Cup Finals 2025 mit 7:5, 6:4 besiegt und Tschechien früh in Führung gebracht. Doch Marcel Granollers und Pedro Martínez drehten die Begegnung in beeindruckender Manier.
Granollers und Martinez vollendeten beim Davis Cup Finals gegen Mensik und Tomas Machac ein mitreißendes 7:6(8), 7:6(8) und machten das Comeback perfekt. Es ist nicht das erste Mal, dass Spanien – ob mit Alcaraz oder ohne – am Rande einer Niederlage stand. Sie hätten sich beinahe gar nicht erst für die Finals qualifiziert. Gegen Dänemark lagen sie Anfang des Jahres in Marbella 0:2 zurück, doch selbst ohne ihren Talisman ist es ein Zeichen schierer Widerstandskraft, dass sie sich anpassen und durchsetzen.

Mensik dominiert im Auftaktmatch

Den Auftakt machte am Donnerstag Jakub Mensik, der Carreño Busta in starker Manier schlug. Der Spanier war zusammen mit Alcaraz als spätes Aufgebot nominiert worden – ein Hinweis darauf, dass Spanien in Bestbesetzung wohl sowohl Alcaraz als auch Alejandro Davidovich Fokina bringen würde, dessen Fehlen sich in dieser Woche bemerkbar machte.
Der 20-jährige tschechische Aufschlagriese geriet im ersten Satz mit einem Break in Rückstand, drehte das 3:4 jedoch zum 7:5. In diesem Jahr stand er bereits auf Platz 16 der Welt – trotz Verletzungssorgen zeigt sich weiterhin, warum.
Im zweiten Satz ließ Mensik keine einzige Breakchance zu und besiegelte den Sieg mit einem Vorhand-Winner. Der frühe Spielbeginn um 10:00 Uhr hätte ein Nachteil sein können, doch das Publikum trug ihn – und er spielte, als könne er Tschechien mit purer Nervenstärke ins Halbfinale führen.
„Ich erinnere mich nicht, wann ich zuletzt so früh gespielt habe“, sagte er. „Aber die Energie der Zuschauer und die Atmosphäre des Davis Cups haben mir viel Kraft gegeben. Selbst nach dem Break im ersten Satz wusste ich, dass ich bei seinen Aufschlagspielen Chancen hatte. Mein eigener Aufschlag war über das gesamte Match stark. Ich bin einfach froh, dass ich Energie und Fokus halten konnte.“

Munar hält Spanien im Rennen

Spaniens Hoffnungen ruhten anschließend auf Jaume Munar, der im Davis Cup noch nie ein Einzel gewonnen hatte. Doch mit Selbstvertrauen und klarer Linie bezwang er Jiri Lehecka mit 6:3, 6:4 – ein bemerkenswerter Auftritt angesichts des starken tschechischen Aufgebots.
„Ich war überzeugt von meinem Tennis“, sagte Munar. „Es spielt keine Rolle, wer auf der anderen Seite steht. Ich habe dieses Jahr in der Halle wirklich gut gespielt. Ich hatte großes Vertrauen in mich selbst – das ist das Wichtigste.“
„Ich habe seit Marbella an meinen Nerven gearbeitet. Damals habe ich das gespürt, heute nicht. Ich war voll auf mein Tennis, meine Ziele und meine Strategie fokussiert.“

Granollers/Martinez liefern den entscheidenden Coup

Dann kamen Granollers und Martínez – und das spanische Doppel zeigte all seine Routine. Der frühere Doppel-Weltranglistenerste ging voran, beide überstanden frühe Breaks, ehe ein dramatischer Tie-Break das Stadion elektrisierte. Machac erspielte beim 6:4 zwei Satzbälle für Tschechien, doch Spanien wehrte beide ab. Martínez machte schließlich den Unterschied, verschaffte Spanien einen Satzball – und der saß.
Im zweiten Satz mussten beide Teams Breakbälle abwehren, bevor der nächste Tie-Break die Entscheidung brachte. Granollers und Martínez fanden mit starken ersten Aufschlägen die Antworten, parierten Satzbälle – und ein Doppelfehler von Mensik schenkte Spanien den Sieg.
Ein Comeback, das dem spanischen Team einmal mehr den Ruf verleiht, im Davis Cup selbst in schwierigen Momenten unerschütterlich zu bleiben.
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