Toni Nadal: "Die Arbeit mit einem jungen Rafael hat mir am meisten Freude bereitet"
Toni Nadal, der langjährige Mentor und Onkel des ehemaligen Weltranglistenersten
Rafael Nadal, hat offenbart, dass ihm das Training seines Neffen in dessen frühen Jahren deutlich mehr Freude bereitet habe als in späteren Phasen dessen Karriere. In einem Interview mit dem Kansas City Star reflektierte der 63-Jährige über seine langjährige Zusammenarbeit mit einem der größten Spieler der Tennisgeschichte.
Rafael Nadal, vielfach als einer der besten Tennisspieler der Open Era gepriesen, gewann im Verlauf seiner Karriere 24
Grand Slam-Titel im Einzel – darunter allein 14 Titel bei den French Open, ein bis heute unerreichter Rekord. Der "König des Sandplatzes" verabschiedete sich 2024 offiziell vom Profitennis, nachdem ihn anhaltende gesundheitliche Probleme immer wieder zu langen Pausen gezwungen hatten. Zuletzt hatte Nadal noch Spanien im
Davis Cup vertreten, ehe er seinen endgültigen Rückzug erklärte.
Toni Nadal, der Rafael über viele Jahre hinweg betreute und prägte, betonte nun, dass die Anfänge ihrer gemeinsamen Reise für ihn die erfüllendste Zeit gewesen seien:
„Ich habe oft gesagt, dass ich das Training mit Rafael als Kind viel mehr genossen habe als in späteren Jahren. Ich glaube, dass diese Phase im Leben eines Sportlers entscheidend ist“, erklärte Toni Nadal.
Er schilderte weiter: „Viele fragen mich nach dem schönsten Moment, den ich mit Rafael erlebt habe. Natürlich durfte ich zahlreiche unvergessliche Erfolge feiern, doch keiner war so besonders wie die frühen Tage im Manacor Tennis Club. Damals arbeiteten wir hart daran, seinen Drive, seine Rückhand und seinen Aufschlag zu verbessern – auch wenn wir den Aufschlag nie ganz perfektionieren konnten.“
Toni Nadal kritisierte zudem Entwicklungen im heutigen Nachwuchstennis: „Heutzutage ist es sehr schwierig, mit jungen Spielern zu arbeiten, da ihr Umfeld sie oft glauben lässt, besser zu sein, als sie tatsächlich sind.“ Seine Worte verdeutlichen, wie sehr er die unbeschwerten und bodenständigen Anfänge in der Entwicklung eines Champions schätzt – eine Haltung, die zweifellos auch Rafael Nadals unverwechselbaren Stil und Charakter prägte.