Anastasia Potapova ist die nächste Russin, die den Verband wechselt und für ein anderes Land antritt. Sie hat bekannt gegeben, dass sie die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten hat. Sie wird ab Beginn der Saison 2026 für ihr neues Land spielen.
Dies folgt auf ihren Auftritt bei den Northern Palmyra Trophies in St. Petersburg. Die Exhibition steht wegen Verbindungen zum Krieg in der Ukraine stark in der Kritik. Dennoch reisten viele Topnamen an, darunter Daniil Medvedev, Karen Khachanov, Alexander Bublik, Veronika Kudermetova und Yulia Putintseva. Neben Potapova nahm auch ihr Partner, Tallon Greikspoor, die Reise auf sich, um zu spielen.
Dies wird Potapovas letzter Einsatz für Russland sein. In der Realität konnte sie ihr Land aufgrund des Krieges ohnehin nicht vertreten, da russische und belarussische Spieler unter neutraler Flagge antreten mussten. Turniere in Russland wurden gestoppt, während beide Nationen von Teamwettbewerben wie dem Davis Cup, der Billie Jean King Cup und dem United Cup ausgeschlossen wurden. Für die 24-Jährige gilt das nun nicht mehr, da sie künftig in österreichischen Farben spielt.
„Ich freue mich, euch mitzuteilen, dass mein Antrag auf die Staatsbürgerschaft von der österreichischen Regierung genehmigt wurde“, schrieb sie auf
Instagram. „Österreich ist ein Ort, den ich liebe, der unglaublich einladend ist und an dem ich mich völlig zuhause fühle. Ich liebe es, in Wien zu sein, und freue mich darauf, dort meinen zweiten Wohnsitz zu haben. In diesem Zusammenhang freue ich mich, bekannt zu geben, dass ich ab 2026 meine neue Heimat Österreich in meiner professionellen Tenniskarriere vertreten werde.“
Wieder auf der großen Bühne für ihr Land startberechtigt
Während ihres Aufenthalts in Russland äußerte Potapova ihren Frust darüber, die Teamwettbewerbe zu verpassen, insbesondere den Billie Jean King Cup. An diesem Wettbewerb hatte sie für Russland gespielt, bevor die Suspendierung ausgesprochen wurde. Nun dürfte sie die Chance erhalten, bei dem prestigeträchtigen Event für Österreich zurückzukehren.
„Ich denke ja. Persönlich für mich. Ich habe immer gern im Team gespielt. Ich bin sowohl eine Teamspielerin als auch eine Einzelspielerin. Ich kann auch allein spielen. Aber Teamwettbewerbe haben mir immer Spaß gemacht — ich habe es immer geliebt. Ich hoffe, dass sich in naher Zukunft alles ändern wird“, sagte Potapova dem
Championat während ihres Einsatzes in St. Petersburg.
2026 wird sie als österreichische Nummer eins aufschlagen. Derzeit trägt diesen Status Julia Grabher, die auf Platz 92 der Welt steht. Potapova wird sie an der Spitze ablösen, da sie auf Rang 51 geführt wird. 2023 kletterte sie bis auf Platz 21, ihren letzten Titel holte sie Anfang dieses Jahres bei den Transylvania Open.
Potapova hat seit ihrer Achtelfinalniederlage bei den China Open gegen die spätere Finalistin Linda Noskova kein WTA-Match mehr bestritten. Diese Pause war verletzungsbedingt, da sie sich erholen und für die anstehende Saison 2026 bestmöglich in Form kommen möchte. Sie wird Down Under stolz Österreich vertreten.