Alexander Bublik kritisiert Topspieler nach Überraschungsfinale in Shanghai

ATP
Donnerstag, 23 Oktober 2025 um 6:30
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Alexander Bublik äußerte sich kritisch zum ungewöhnlichen Ausgang des Shanghai Masters, bei dem Valentin Vacherot – außerhalb der Top 200 – seinen Landsmann Arthur Rinderknech – außerhalb der Top 50 – in einem historischen Finale besiegte.
Während viele Beobachter die beiden Außenseiter für ihre beeindruckenden Läufe lobten, sah der Kasache (Nr. 16) die Verantwortung vor allem bei den Top-10-Spielern, die seiner Meinung nach im Turnier versagt hätten.

Vom frühen Aus zum klaren Urteil

Bublik selbst war in Shanghai früh gescheitert. Nach einem Freilos in Runde eins unterlag er in seinem Auftaktmatch ausgerechnet dem späteren Champion Vacherot mit 6:3, 3:6, 4:6 – Vacherots erstem Sieg gegen einen Top-20-Spieler überhaupt.
Der 25-jährige Monegasse startete in der Qualifikation, besiegte dort Basavareddy und Draxl, ehe er im Hauptfeld Laslo Djere, Bublik, Tomáš Macháč, Tallon Griekspoor, Holger Rune (Nr. 11) und schließlich Novak Djokovic (Nr. 5) ausschaltete. Mit dem Sieg im Finale gegen Rinderknech (4:6, 6:3, 6:3) schrieb er Tennisgeschichte: Er ist nach Roberto Carretero (Hamburg 1996) und Albert Portas (Hamburg 2001) erst der dritte Qualifikant, der ein Masters-1000-Turnier gewinnt.

„Das ist unsere Schuld“ – Bublik wird deutlich

In einem Interview mit Tennis TV nahm Bublik kein Blatt vor den Mund. Er machte die Spitzenspieler für den unerwarteten Turnierverlauf verantwortlich:
„Ich denke, wenn er ein Masters gewinnen kann, ist das unsere Schuld. Wir alle haben versagt und uns nicht genug auf das Turnier vorbereitet. Er hat viele Top-20-Spieler geschlagen – zwei aus den Top 10 – und das zeigt, dass wir nicht abgeliefert haben.“
Bublik verwies auch auf den beeindruckenden Lauf von Arthur Rinderknech, der auf seinem Weg ins Finale vier Top-20-Gegner besiegte, darunter Alexander Zverev (Nr. 3 der Welt).
„Arthur hat alle geschlagen – also müssen wir uns fragen: Warum sind wir am Ende der Saison in Shanghai so schwach? Die Hälfte von uns hat große Titel gewonnen, Slams, Masters, und trotzdem konnten wir diese beiden Jungs nicht stoppen. Wenn Carlos und Jannik nicht da sind, passiert so etwas.“

Ein Weckruf für die Spitze

Bubliks Aussagen spiegeln eine wachsende Diskussion in der Tenniswelt wider: Die Topspieler scheinen nach einer langen Saison müde, während Außenseiter ihre Chance nutzen. Der Kasache, der in diesem Jahr vier Titel gewonnen und eine Bilanz von 32:19 vorzuweisen hat, machte klar, dass das Niveau der Elite nicht selbstverständlich ist – und dass auch sie zur Rechenschaft gezogen werden müsse, wenn Underdogs wie Vacherot die Bühne erobern.

Bubliks aktuelle Form

Bublik war bestens in den Asian Swing gestartet, als er bei den Hangzhou Open seinen vierten Titel der Saison holte und Valentin Royer im Finale besiegte (7:6, 7:6). Bei seinen Debüts bei den China Open (gegen Adrian Mannarino) und den Shanghai Masters (gegen Vacherot) kassierte der Kasache dann aber zwei Niederlagen in Folge.
Der Weltranglisten-16. ging mit guten Chancen in den letzten Teil der Saison, um bis zum Jahresende einen Platz in den Top-10 zu erkämpfen, aber seine jüngsten Ergebnisse ließen ihn an Boden verlieren. Nichtsdestotrotz startete er gut in die Vienna Open und besiegte bei seinem Debüt den Chilenen Alejandro Tabilo (6:4, 6:4).
Der 28-jährige Bublik wird im Achtelfinale auf einen anderen Südamerikaner treffen: den Argentinier Francisco Cerúndolo, der das Viertelfinale anstrebt. Der Kasache spielt eines seiner letzten Turniere in diesem Jahr, da er nächste Woche noch das Paris Masters und ab dem 3. November sein letztes Turnier bei den Metz Open bestreitet. In jedem Fall ist ihm ein Platz unter den Top-20 praktisch sicher.
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