Die Trennung von
Carlos Alcaraz und seinem Coach Juan Carlos Ferrero hat die Sportwelt erschüttert. Zahlreiche Tennisfans melden sich zu Wort – darunter auch der frühere britische Nummer-eins-Spieler Greg Rusedski, der seine Gründe für das Ende der Zusammenarbeit darlegte.
Nach Jahren gemeinsamer Erfolge ist ihre glanzvolle Partnerschaft vorbei. Alcaraz begann mit 15 die Arbeit mit Ferrero, wobei der Roland-Garros-Champion von 2003 seine Entwicklung förderte und ihn auf dem Weg an die Weltspitze begleitete.
Ihre Zusammenarbeit war äußerst ertragreich. Sechs Grand Slams, 24 Titel und 50 Wochen als Nummer eins der Welt sind eine beeindruckende Bilanz für den 22-Jährigen, der sich neben seinem Erzrivalen Jannik Sinner als Maßstab im Sport etabliert hat.
Rusedski verweist auf Terminprobleme
Der ehemalige Weltranglisten-Vierte gehört zu den zahlreichen Fans und Experten, die auf diese überraschende Nachricht reagieren. Er äußerte seine Einschätzung und deutete auf Meinungsverschiedenheiten über den Turnierplan zwischen Alcaraz und seinem Team hin.
„Ich bin nicht überrascht“, erklärte er in einem Interview mit
Tennis365. „Es würde mich nicht wundern, wenn es in den letzten Wochen Uneinigkeit über die Planung gegeben hätte, weil Carlos sich beim ATP-Turnier in Tokio verletzt hat, dann erneut bei den ATP Finals, aber weiterhin auf der Exhibition-Tour spielte. In der aktuellen Netflix-Doku sieht man zudem, dass Carlos’ Team möchte, dass er extrem professionell agiert, um das Niveau der Größten des Sports wie
Roger Federer,
Rafael Nadal und
Novak Djokovic zu erreichen.“
Das könnte mit Alcaraz’ Vorliebe für bestimmte Schaukampf-Events zusammenhängen. Er hat bereits für den Laver Cup 2026 zugesagt, nachdem er bei den beiden vorherigen Ausgaben angetreten war. Er hat seine Begeisterung für das Event betont, bei dem er für Team Europe auf großer Bühne spielt. Zudem wollte er bei den Davis Cup Finals für Spanien antreten, doch eine Oberschenkelverletzung verhinderte seinen Einsatz für sein Land.
„Schauen Sie auf Jannik Sinner. Er hat die Davis Cup Finals ausgelassen und spielt keine Exhibitions. Er bereitet sich auf die neue Saison vor“, führte Rusedski fort. „Als Federer, Nadal und Djokovic an der Spitze standen, hat man sie nicht allzu oft bei Exhibitions gesehen. Die Off-Season ist eine entscheidende Phase, um sich auf die neue Saison vorzubereiten, doch Carlos ist in einem Alter, in dem er glaubt, einfach weiterzumachen, ohne dass etwas passiert. Das muss nicht so sein.“
„Wie ersetzt man Ferrero?“
Eine berechtigte Frage, auf deren Antwort die Fans geduldig warten. Das Duo war durch Alcaraz’ gesamte Karriere untrennbar miteinander verbunden. Es wird ungewohnt sein, ihn bei den kommenden Events 2026 nicht in Alcaraz’ Box zu sehen. Jemand wird das Ruder übernehmen müssen – eine Aufgabe mit großen Fußstapfen und erheblichem Druck, da Alcaraz seine Dominanz im Sport fortsetzen will.
Rusedski deutete an, dass die Suche nach dem passenden Ersatz schwierig werden könnte. „Wie ersetzt man Ferrero? Wer kann diesen Job machen? Das wird nicht leicht. Er ist von Anfang an bei Carlos gewesen, und es könnte schwer werden, einen Coach zu finden, der ihm das geben kann, was Juan Carlos ihm bislang in seiner Karriere gegeben hat“, kommentierte er.
Alcaraz befindet sich derzeit mitten in einem Trainingsblock, um vor dem Start der Saison 2026 wieder in Topform zu kommen. Anfang dieses Monats spielte er bereits zwei Exhibitions in den USA, verlor bei A Racquet at The Rock gegen Frances Tiafoe und besiegte anschließend Joao Fonseca beim Miami Invitational. Am 10.01. wird er in Incheon, Südkorea, erneut gemeinsam mit Sinner beim Hyundai Card Super Match auf den Platz treten. Seine volle Aufmerksamkeit gilt der
Australian Open, wo er den Karriere-Grand-Slam vollenden möchte. Das Event in Melbourne findet vom 18.01. bis 01.02. statt, begleitet von Spannung und Neugier, wer ihn beim ersten Major des Jahres coachen wird.