Ben Shelton strahlt wieder in Paris – der US-Star meldet sich eindrucksvoll zurück: "Heute Abend war der erste Abend, an dem ich mich wie ich selbst fühlte"

ATP
Mittwoch, 29 Oktober 2025 um 12:00
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Ben Shelton ist zurück – und er lächelt wieder. Nach Wochen der Frustration wegen einer Schulterverletzung, die ihn ausbremste, als sein Spiel auf dem Höhepunkt war, zeigte der Amerikaner in der zweiten Runde des Paris Masters mit einem souveränen 7:6, 6:3 gegen den Italiener Flavio Cobolli, dass er wieder zur Weltspitze gehört. Es war nicht nur ein Sieg, sondern auch ein klares Statement eines der aufregendsten Jungstars im Tennis.
Der 23-Jährige ist inzwischen auf Platz 6 der Weltrangliste geklettert und liegt im ATP Race to Turin ebenfalls auf Rang sechs. Damit hat er seine erste Teilnahme an den ATP Finals praktisch sicher. Da er dort keine Punkte zu verteidigen hat, besitzt der kraftvolle Linkshänder beste Chancen, seinen Aufstieg fortzusetzen und sogar in die Top Fünf vorzurücken – eine beachtliche Leistung in einer Saison voller Rückschläge.
Nach seinem verletzungsbedingten Rückzug von den US Open kämpfte sich Shelton schrittweise zurück. Bei den Shanghai Masters und den Swiss Indoors kam er nicht über die frühen Runden hinaus, doch in Paris fand er zu alter Stärke. Gegen Cobolli servierte er präzise, bewegte sich selbstbewusst und spielte mit sichtbarer Freude. „Ehrlich gesagt war das heute Abend das erste Match, in dem ich mich wieder gut gefühlt habe, seit ich von den US Open zurück bin“, sagte er im Interview mit Tennis Channel. „Ich habe hart trainiert, um mich wieder explosiv zu bewegen. Heute habe ich mich endlich wieder wie ich selbst gefühlt.“

Neue Perspektive nach der Verletzung

Auf die mentale Belastung seiner Zwangspause reagierte Shelton mit Reife. „Es ist hart, aber man muss dankbar bleiben und Gott an erste Stelle setzen“, erklärte er. „Ich bin gesegnet und habe die Zeit genutzt, um zu reflektieren und zu erkennen, wie privilegiert ich bin.“ Diese Haltung half ihm, gestärkt zurückzukehren. Während er die US Open im Fernsehen verfolgte, wuchs in ihm der Antrieb, stärker als zuvor zurückzukehren. Nun fühlt er sich „glücklich, gesund und bereit, weiterzumachen“.

Gefährlich auch auf langsameren Belägen

Trotz der langsamen Bedingungen in Paris blieb Sheltons Aufschlag eine Waffe. „Es ist schwer für die Jungs, mich zu beschleunigen“, sagte er. „Ich war sehr effektiv mit meinem Aufschlag und konnte viele freie Punkte machen.“ Gleichzeitig zeigte er Verbesserungen in längeren Ballwechseln. Seine Beweglichkeit und defensive Reichweite, an denen er intensiv gearbeitet hat, trugen entscheidend zu seinem Erfolg bei. „Sobald ich auf dem Platz stehe, ist es wie ein Krieg“, betonte er. „Man muss immer weiterarbeiten, sonst wird man überholt.“

Blick nach Turin – und in die Zukunft

Mit nur wenigen Turnieren bis Saisonende richtet Shelton den Fokus auf einen starken Abschluss. Als Sechster im Race ist seine Qualifikation für die ATP Finals in Turin nahezu sicher – ein bedeutender Meilenstein in seiner Karriere. Dort könnte er auf die besten Spieler der Welt treffen. In Paris wartet im Achtelfinale zunächst der an Nummer 12 gesetzte Andrey Rublev – ein Duell, das Hochgeschwindigkeitstennis verspricht.
Unabhängig vom weiteren Verlauf bleibt Shelton gelassen: „Mein Leben wird sich nicht ändern. Ich gehe zurück nach Orlando, arbeite hart und bereite mich auf Australien vor.“ Seine Rückkehr bringt nicht nur Hoffnung, sondern auch eine klare Botschaft an die Konkurrenz: Big Ben ist wieder da – und die ATP-Tour sollte besser wachsam sein.
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