Der Weltranglistenerste
Carlos Alcaraz ist bei seinem Debüt beim
Paris Masters überraschend in der ersten Runde ausgeschieden. Gegen den Briten
Cameron Norrie (Nr. 31) verlor der Spanier mit 4:6, 6:3, 6:4. Nachdem Alcaraz den ersten Satz gewonnen hatte, verlor er den Rhythmus und musste zusehen, wie Norrie seinen ersten Sieg gegen einen amtierenden Weltranglistenersten feierte.
Der sechsfache Grand-Slam-Sieger zeigte sich anschließend frustriert über die Bedingungen in der Halle. Nach drei aufeinanderfolgenden Titeln in Cincinnati, New York und Tokio fand er in Paris keinen Zugang zum Spiel. „Ich spüre den Ball überhaupt nicht, null. Ich kann hier nicht spielen, unmöglich“, sagte Alcaraz zu seinem Trainer Juan Carlos Ferrero während des zweiten Satzes. „Es ist wie auf Sand zu spielen, schlimmer als in Monte Carlo. Nur der Aufschlag funktioniert.“
Mit dem frühen Aus endet seine Siegesserie abrupt. Alcaraz richtet nun den Blick auf die ATP Finals in Turin, die in zwei Wochen beginnen. Seine Niederlage verschafft Jannik Sinner neue Chancen im Rennen um die Nummer 1 der Welt. Gewinnt der Italiener den Titel, wird er Alcaraz vorübergehend an der Spitze ablösen.
Alcaraz beginnt stark, verliert aber die Kontrolle
Im ersten Satz spielte Alcaraz zunächst souverän. Nach anfänglichem Druck von Norrie nutzte der Spanier im fünften Spiel seine Breakchance und sicherte sich den Satz nach 52 Minuten mit 6:4.
Doch im zweiten Durchgang änderte sich das Bild. Die Platzverhältnisse machten Alcaraz zunehmend zu schaffen, während Norrie ruhiger und konstanter spielte. Der Brite nutzte mehrere unerzwungene Fehler seines Gegners und gewann den Satz mit 6:3.
Norrie dreht das Match
Im entscheidenden Satz blieb Norrie aggressiv, während Alcaraz seine Linie verlor. Der Linkshänder holte das entscheidende Break und verwandelte nach über zwei Stunden Spielzeit seinen zweiten Matchball. Damit zieht Norrie in die zweite Runde ein und beendet Alcaraz’ kurze Premiere in Paris.
Norrie behält im dritten Satz die Nerven
Dank seines starken Aufschlagspiels erzwang Norrie einen dritten Satz, in dem sich zunächst keiner der beiden Spieler absetzen konnte. Der Brite erspielte sich mehrere Breakchancen, vergab drei davon, ließ Alcaraz jedoch bis zum 3:3 keine Möglichkeit zum Gegenschlag. Dann gelang ihm das entscheidende Break, womit er seine wachsende Dominanz deutlich machte.
Alcaraz versuchte, sofort zu reagieren, konnte seine Breakchancen aber nicht verwerten. Norrie blieb in den entscheidenden Momenten ruhig und ließ sich nicht von der Situation aus der Fassung bringen. Trotz des Kampfgeists seines Gegners nutzte Norrie seine Gelegenheit konsequent und setzte sich nach 4:6, 6:3, 6:4 durch – der verdiente Einzug in die zweite Runde.
Match Statistics Alcaraz vs. Norrie
| Alcaraz |
VS |
Norrie |
| 8 |
Aces |
3 |
| 2 |
Double Faults |
1 |
| 61% (58/95) |
1st Service Percentage |
57% (52/92) |
| 64% (37/58) |
1st Service Points Won |
79% (41/52) |
| 59% (22/37) |
2nd Service Points Won |
60% (24/40) |
| 71% (5/7) |
Break Points Saved |
80% (4/5) |
| 86% (12/14) |
Service Games |
93% (14/15) |
| 21% (11/52) |
1st Return Points Won |
36% (21/58) |
| 40% (16/40) |
2nd Return Points Won |
41% (15/37) |
| 2h 23m |
Match Duration |
2h 23m |
Alcaraz-Niederlage stärkt Sinner's Hoffnungen auf Platz 1
Alcaraz' Niederlage stellt seinen Verbleib als Weltranglistenerster am Ende des Turniers in Frage - etwas, das nur wenige erwartet hätten. Der Spanier steht in der Live-Rangliste bei 11.250 Punkten, während Sinner ihm mit 10.510 Punkten folgt. Wenn der Italiener den Titel in Paris gewinnt, wird er das Turnier wieder an der Spitze der Rangliste beenden - obwohl es schwierig sein wird, diese Position bei den ATP Finals zu halten, wenn man bedenkt, dass Sinner viele Punkte verteidigt und Alcaraz kaum Punkte verteidigt.
Für Norrie ist es der erste Sieg gegen die aktuelle Nummer 1 der Welt und sein zwölfter Top-10-Sieg. Der 30-Jährige rückt vorübergehend auf Platz 27 der Weltrangliste vor und trifft im Achtelfinale auf den Sieger der Partie zwischen den Cousins Arthur Rinderknech und Valentin Vacherot - eine Neuauflage des Finales vom Shanghai Masters. Die obere Hälfte der Auslosung verliert ihren Hauptfavoriten, was Félix Auger-Aliassime oder Casper Ruud zugute kommen könnte - zwei Spieler, die in dieser Woche besonders weit kommen müssen.