Djokovic ehrt seinen „Tennisvater“ Nikola Pilic

ATP
Mittwoch, 19 November 2025 um 21:20
DjokovicBecker
Die Saison von Novak Djokovic mag beendet sein, doch er zeigte sich dennoch bei den Davis Cup Finals in Bologna – gemeinsam mit Boris Becker und Ivan Ljubicic –, um dem im September dieses Jahres verstorbenen Nikola Pilic, Djokovics sogenanntem „Tennisvater“, die Ehre zu erweisen.

Eine prägende Figur im Davis Cup

Pilic wurde 86 Jahre alt und war eine prägende Tennislegende, die nicht nur Djokovic coachte, sondern auch eine besondere Beziehung zum Davis Cup hatte. Er gewann in seiner Karriere fünf Titel, und in Bologna waren drei Vertreter anwesend – eine symbolische Geste für die drei Nationen, die er betreute.

Erfolge mit Deutschland, Kroatien und Serbien

Pilic führte Deutschland als Kapitän zu drei Davis-Cup-Triumphen in den Jahren 1988, 1989 und 1993 – mit Becker nun vor Ort als Vertreter seines Landes. 2005 führte Pilic Kroatien zum ersten Titel; Ivan Ljubicic war damals Teil des Teams. Zudem gehörte Ljubicic zum serbischen Trainerstab, der 2010 den ersten Davis-Cup-Sieg Serbiens feierte.
Djokovic hat Pilic immer wieder als seinen „Tennisvater“ bezeichnet, einen seiner ersten Trainer, mit dem er früh große Schritte machte. Auf dem Court fand er bewegende Worte über den Mann, der seine Karriere entscheidend geprägt hat, und betonte, es gebe keinen besseren Rahmen als den Davis Cup, um Pilic zu würdigen.
Angesichts dessen, was Pilic für den Wettbewerb, aber auch für Djokovics Leben getan habe, sei dies aus seiner Sicht der perfekte Abschied gewesen. Djokovic hob hervor, dass Pilic wohl lange der einzige Mensch bleiben werde, der mehrere Nationen zum Davis-Cup-Titel geführt hat.
„Das ist für mich ehrlich gesagt ein Moment mit gemischten Gefühlen“, sagte Djokovic. „Niki war so prägend in meinem Leben, in meiner Karriere und in den Karrieren der Männer auf dem Platz. Es gibt keinen besseren Rahmen als den Davis Cup, um sein Vermächtnis zu feiern – wahrscheinlich bleibt er der einzige Kapitän, der mit drei Nationen gewonnen hat. Von Herzen: Danke, Niki. Du wirst immer in Erinnerung bleiben. Wir lieben dich.“

Becker würdigt den Einfluss auf das deutsche Tennis

Becker war Teil der Teams von 1988 und 1989 und hob hervor, wie viel Pilic für den Tennissport in Deutschland getan hat. Aus seiner Sicht wäre das deutsche Tennis – ungeachtet seiner eigenen Erfolge – ohne Pilic nicht dort, wo es heute steht.
„Wenn man die Bedeutung von Niki Pilic für das deutsche Tennis erklären will, bräuchten wir ein paar Tage“, sagte Becker. „Ohne diesen Mann hätte es deutsches Tennis nicht gegeben. Er war nicht nur unser Kapitän, sondern auch mein Coach. Ich habe von niemandem so viel über den Sport gelernt. Wir lieben dich und wir vermissen dich.“

Ljubicic verabschiedet sich auf Italienisch

Auch Ivan Ljubicic sprach auf dem Court – auf Italienisch und direkt ans Publikum gerichtet. Er gehörte zu dem kroatischen Team, das Pilic 2005 als Kapitän zum Titel führte. Die Anwesenden posierten zudem für ein Foto mit fünf Replika-Trophäen, die jeden von Pilics Erfolgen symbolisierten.
Im vergangenen Jahr wurde Rafael Nadal in Malaga verabschiedet und gefeiert. Nun war es – in einem ernsteren Rahmen – Pilics posthumer Moment, die Würdigung zu erhalten, die einer so prägenden Figur des Tennissports zusteht.
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