Roddick warnt vor Draper-Power: „Ruuds Rückhand könnte ihm das Genick brechen“
Vor dem mit Spannung erwarteten Finale der
Madrid Open am Sonntag hat sich der ehemalige Weltranglistenerste
Andy Roddick besorgt über die Chancen von
Casper Ruud geäußert. Im Podcast des Tennis Channel analysierte der Amerikaner das bevorstehende Duell zwischen dem Norweger und dem formstarken Briten
Jack Draper – und sieht klare Vorteile auf Seiten des aufstrebenden Youngsters.
Draper hatte sich seinen Finaleinzug mit einem überzeugenden Zweisatzsieg (6:3, 7:6) gegen den italienischen Sandplatzspezialisten Lorenzo Musetti gesichert. Bereits im März hatte der Brite mit einem klaren Finalerfolg in Indian Wells gegen Holger Rune (6:2, 6:2) auf sich aufmerksam gemacht. Ruud wiederum kämpfte sich mit einem 6:4, 7:5-Erfolg über Francisco Cerundolo in sein erstes Endspiel beim Masters 1000-Turnier in der spanischen Hauptstadt – zeigte dabei aber konditionelle Schwächen und wirkte zeitweise vom Publikum irritiert.
Roddick, bekannt für seine analytischen Fähigkeiten, sieht vor allem Ruuds Rückhand als möglichen Schwachpunkt. „Man macht sich immer Sorgen, wenn ein Spieler nicht bei 100 Prozent ist“, sagte der US-Amerikaner. „Aber noch mehr Sorgen bereitet mir, was Draper derzeit leistet. Wenn er es schafft, seinen wuchtigen Aufschlag gezielt auf Ruuds Rückhand zu bringen, dann wird es für den Norweger extrem schwierig.“
Besonders problematisch sei, dass Ruud beim Return meist weit hinter der Grundlinie agiert. „Er ist nicht der Typ, der früh retourniert. Wenn er die Rückhand zu zentral spielt, öffnet er damit Drapers gefürchtete Vorhand – und die ist momentan kaum zu neutralisieren“, warnte Roddick.
Das Finale markiert das erste direkte Aufeinandertreffen der beiden Profis auf der ATP-Tour. Während Draper auf den größten Titel seiner Karriere hofft, geht es für Ruud um seinen ersten Masters 1000-Erfolg überhaupt – und um die Bestätigung seines Formhochs nach einem durchwachsenen Saisonstart.