Novak Djokovics Grand Slam-Sanduhr löst sich auf und es wird von einer "letzten Chance" gesprochen

ATP
Sonntag, 20 April 2025 um 13:00
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Djokovics Titeljagd: Die Uhr tickt

In ihrem Podcast Nothing Major äußerten sich die ehemaligen US-Profis John Isner und Steve Johnson mit nachdenklichem Unterton zur aktuellen Form von Novak Djokovic – und zur Frage, wie lange der serbische Superstar noch in der Lage sein wird, Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Für beide steht fest: Die Zeit arbeitet gegen den 36-Jährigen.
Djokovic, der kürzlich das Finale der Miami Open erreichte, dort jedoch gegen den jungen Tschechen Jakub Mensik unterlag, zeigte in den vergangenen Wochen ungewohnte Schwächen. Auch die Niederlage gegen Alejandro Tabilo – einen Spieler, der seit seiner Niederlage in Rom 2023 kaum nennenswerte Erfolge feiern konnte – wirft Fragen auf.
Neben seinem 100. Karrieretitel jagt Djokovic weiterhin dem historischen 25. Grand Slam-Erfolg nach. Ein Unterfangen, das nach Meinung von Johnson und Isner realistischerweise nur noch in einem begrenzten Zeitfenster möglich erscheint. Für das US-Duo liegt die größte Chance des Serben im kommenden Wimbledon-Turnier – einem Ort, an dem Djokovic traditionell stark auftritt.
„Ich denke, Wimbledon bietet ihm die beste Gelegenheit“, sagte Johnson im Podcast. „Wenn er die erste Turnierwoche souverän und ohne große Kraftanstrengung übersteht und das Losglück ihm im Viertel- oder Halbfinale wohlgesonnen ist, stehen die Chancen gut. Es geht darum, mit Schwung durch die zwei Wochen zu kommen. Aktuell wirkt es jedoch so, als würde ihm am Ende die Energie fehlen.“
Isner hingegen zeigte sich noch skeptischer – und deutlich realistischer. Aus seiner Sicht könnte 2025 Djokovics letzte wirkliche Chance auf einen Grand Slam-Titel sein. Die Uhr, so Isner, ticke unerbittlich.
„Ich stimme Steve völlig zu. Ich hoffe, ich irre mich – wirklich –, aber ich glaube, Djokovic hat noch zwei echte Chancen: Wimbledon und die US Open in diesem Jahr“, so Isner. „Ab 2026 wird es schwer. Natürlich wissen wir, wie akribisch er mit seinem Körper umgeht. Aber es fühlt sich so an, als würde ich bereits in der Vergangenheitsform über seine Karriere sprechen.“
Isner, der selbst erst vor kurzem vom Profi-Tennis zurückgetreten ist, weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell der Körper im Spitzensport Grenzen setzt. Und genau das, glaubt er, werde auch Djokovic bald erfahren.
„Wenn er in Wimbledon so aufschlägt wie in Miami, ist alles möglich. Aber es sieht ganz danach aus, als wäre 2025 seine letzte realistische Chance auf einen Slam. Vielleicht gelingt es ihm bei den US Open. Vielleicht auch nicht. Ich wünsche ihm das Beste – doch aus heutiger Sicht wirkt es wie ein letztes Rennen gegen die Zeit.“
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