„Sieht so aus, als würde ich Australien nicht spielen“: Rafa Nadal scherzt nach Hand-OP wegen schwerer Arthrose

ATP
Freitag, 12 Dezember 2025 um 21:30
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Rafael Nadal wurde am Donnerstag im Centro Médico Teknon in Barcelona an seiner rechten Hand operiert, um ein langjähriges Problem zu beheben. Obwohl sich der 22-malige Grand-Slam-Champion vom ATP-Tourbetrieb zurückgezogen hat, verlangen die körperlichen Folgen seiner legendären Intensität weiterhin Aufmerksamkeit und Pflege.
Laut EFE bestätigten dem ehemaligen Weltranglistenersten nahestehende Quellen, dass der Eingriff aufgrund einer schweren Arthrose des Trapeziometakarpalgelenks durchgeführt wurde, also des Gelenks, das die Daumenbasis mit dem Handgelenk verbindet und zwischen dem Os trapezium und dem ersten Mittelhandknochen liegt. Dieser Bereich ist entscheidend für Griffkraft und Stabilität – zwei Elemente, auf die Nadal während seiner Karriere stark vertraut hat, insbesondere mit seiner druckvollen Topspin-Vorhand.
Die Operation erfolgte unter der Aufsicht von Nadals langjährigem Arzt, Dr. Ángel Ruiz-Cotorro, gemeinsam mit Dr. Vilaró, und wurde von Dr. Álex Lluch durchgeführt. Das Ärzteteam entschied sich für eine Arthroplastik, ein Verfahren, das Schmerzen lindern und die Beweglichkeit des geschädigten Gelenks wiederherstellen soll. Nadal soll in diesem Bereich schon seit Jahren Beschwerden gehabt haben, noch vor seinem Rücktritt.
Ganz im typischen Nadal-Stil teilte der Spanier die Nachricht mit humorvoller Offenheit mit den Fans. „Sieht so aus, als könnte ich im Januar nicht bei den Australian Open spielen“, scherzte er in den sozialen Medien. „Ich musste mich an der Hand einer Operation unterziehen wegen eines Problems, das ich schon lange mit mir herumschleppe, aber ich hoffe, bald wieder fit zu sein!“

Eine chronische Belastungsfolge aus Intensität

Nadals Diagnose – schwere Arthrose des Trapeziometakarpalgelenks – entspricht dem, was viele Mediziner als natürliche Folge extremen Übergebrauchs ansehen. Im Laufe seiner Karriere setzte der Mallorquiner seine Hände und Handgelenke enormen Belastungen aus. Sein charakteristischer, schwerer Topspin, einer der explosivsten der Tennisgeschichte, setzt den Daumen und die umliegenden Gelenke erheblichem Stress aus.
Arthrose in diesem Bereich äußert sich durch Steifheit, Schmerzen und einen eingeschränkten Bewegungsumfang. Für einen zurückgetretenen Athleten geht es häufig darum, den Alltag komfortabel zu bewältigen, statt Spitzenleistung wiederherzustellen. Dennoch deutet Nadals proaktiver operativer Ansatz auf ein Bekenntnis zur langfristigen Gesundheit hin, zumal er weiterhin ein aktives Leben über seine Akademie, seine philanthropischen Projekte und persönliche Vorhaben führt.

Echos vergangener Verletzungen

Die Bekanntgabe am Freitag rief auch Erinnerungen an Nadals zahlreiche Verletzungsduelle während seiner aktiven Zeit wach. Vor seinem Rücktritt im Jahr 2024 kämpfte er sich durch chronische Knieprobleme, wiederkehrende Bauchmuskelrisse, Rippen-Stressfrakturen, Fußkomplikationen und Beschwerden am Handgelenk – und stellte dennoch eine der größten Erfolgsbilanzen der Tennishistorie zusammen.
Vielleicht am berüchtigtsten war das Mueller-Weiss-Syndrom, das bei ihm bereits im Alter von 19 Jahren diagnostiziert wurde. Die degenerative Fußkrankheit führte im Verlauf seiner Karriere immer wieder zu Abmeldungen, darunter sein Verzicht auf die US Open 2021 und die Injektionen vor Roland Garros 2022. Trotzdem trotzte er den Erwartungen und gewann in jenem Jahr den Titel in Paris, seinen 22. Grand-Slam-Triumph und den 14. bei den French Open.

Eine neue Phase mit Fokus auf Gesundheit und Familie

Nun, mit einem Jahr im Ruhestand und einem klareren Fokus auf das Leben jenseits der Tour, haben sich Nadals Prioritäten verschoben. Seine humorvolle Bemerkung, er sei für die Australian Open 2026 nicht bereit, erinnerte daran, dass er nicht mehr im Wettbewerb steht – aber auch daran, dass er der Tenniskultur und den Millionen, die ihm folgen, verbunden bleibt.
Der Eingriff markiert einen weiteren Schritt in der Anpassung an das Leben nach der Profikarriere, das die Pflege jenes Körpers umfasst, der ihn durch 22 Majors, unzählige Duelle und eine in der Tennisgeschichte selten erreichte physische Intensität getragen hat. Nadal, inzwischen Vater von zwei Kindern, wird Reha und Verpflichtungen voraussichtlich weiterhin ausbalancieren. Er hat bereits seine Reise nach Dschidda in den kommenden Tagen zu den Next Gen ATP Finals angekündigt, in seiner Funktion als Botschafter des Saudi Arabian Tennis Federation.
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